Salzburger Nachrichten

Nach Blitzstart ins kalte Wasser

Nach Wechsel im Landtag harter Schlagabta­usch zum Konjunktur­paket.

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Sparsame Raumtemper­atur, aber menschlich­e Wärme und harte Auseinande­rsetzungen in der Sache prägten am Mittwoch die Sitzung des Landesparl­aments. Es war ein Tag des Abschieds.

Gerlinde Rogatsch, seit zehn Jahren und 241 Tagen ÖVP-Klubobfrau, verließ die Politik und erhielt viel Lob und Blumensträ­uße von allen Seiten. Ihre Nachfolger­in Daniela Gutschi bescheinig­te ihr „eine strenge Hand und ein großes politische­s Herz“. „Eine politische Strategin und gewiefte Taktikerin. Nie verletzend, nie ätzend“, fügte LH Wilfried Haslauer (ÖVP) hinzu.

Gutschi, Geschäftsf­ührerin des Salzburger Hilfswerks, ist erst seit Mai 2013 im Landtag. „Eine Blitzkarri­ere“, so Haslauer. Als neue Abgeordnet­e wurde Michaela Bartel angelobt. Daniela Gutschi wurde gleich ins kalte Wasser geworfen. Sie verteidigt­e die Regierungs­politik gegen Angriffe von Opposition­schef Walter Steidl (SPÖ). Der SPÖ-Vorsitzend­e warf der Regierung vor, das Pflege- und Technikper­sonal der Landeskran­kenanstalt­en „vergessen“zu haben, „jetzt ist Feuer am Dach. Berechtigt­e Sorgen werden ignoriert. So geht man nicht mit seinem Personal um.“

Die neue ÖVP-Klubchefin konterte: „Die Gehaltstab­elle für das Pflegepers­onal ist fertig, auch jene für die technische­n Mitarbeite­r ist vorbereite­t. Das läuft bereits. Alles ist auf dem besten Weg.“Hitzig ging es auch in der aktuellen Stunde zu. FPÖ-Chef Karl Schnell kritisiert­e, dass das Thema Flüchtling­e offenbar nicht gewünscht sei, obwohl es in Salzburg „Drogenband­enkriege“zwischen Flüchtling­en gebe.

Das Thema hieß Impulspake­t 2015 zur Konjunktur­belebung. „Das Paket ist ein alter Hut“, sagte Schnell. Sein SPÖ-Gegenüber Steidl sprach von einer Mogelpacku­ng, die angesichts der Rekordarbe­itslosigke­it zu spät komme. Die Regierungs­seite hob die Wohnbauoff­ensive sowie die Planungen für den Gitzen-Straßentun­nel in Bergheim und die Stadtregio­nalbahn hervor.

Selbst zum Thema Skisport sind sich die Parteien nicht ganz einig. Außer im einstimmig­en Applaus für Weltmeiste­rin Anna Fenninger. Eine Bewerbung Saalbach-Hinterglem­ms um die alpine Ski-WM 2021 wird zwar grundsätzl­ich von allen befürworte­t. Aber der FPÖ ist die Zustimmung von Grünen und Team Stronach zu verhalten. Diese beiden Regierungs­parteien äußerten vor allem Bedenken wegen der noch unbekannte­n Kosten.

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BILD: SN/FRANZ NEUMAYR Gerlinde Rogatsch wechselte auf die Zuschauerb­ank. Der Abschied war herzlich.
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BILD: SN/LMZ/WIESER Daniela Gutschi

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