Verärgerte Wanderer, genervte
Der Konflikt zwischen Wanderern und Grundbesitzern birgt einigen Zündstoff. Während sich Wanderer in ihrem Wegerecht beschnitten fühlen, berichten Grundbesitzer von undisziplinierten Zeitgenossen.
Es sind kleine Verbotsschilder am Wegesrand, rotweiße Absperrbänder, verschlossene Tore und abmontierte Wegweiser, die bewegungshungrigen Salzburgern in diesen Wochen die eine oder andere Wanderung vermiesen. Denn auch wenn auf Salzburgs Wanderwegen Wegefreiheit herrscht, so sindWanderer für den einen oder anderen Grundeigentümer oft ungebetene Gäste.
Der Unternehmer Roman Hillerzeder ist leidenschaftlicher Wanderer und erkundet an den Wochenenden die Almen und Berge im Salzburger Land. Bei seiner letzten Wanderung auf dem Hochkönig stieß er auf manches Hindernis. „Auf der Vier-HüttenWanderung gibt es immer wieder Probleme.“Hillerzeder berichtet von Schildern, die das Betreten und Befahren des Geländes untersagen und darauf hinweisen, dass der Bereich videoüberwacht wird. Auch der Mühlbacher Bürgermeister Manfred Koller (SPÖ) kennt das Problem in seiner Gemeinde. „Der Eigentümer legt sich immer wieder mit Wanderern an, obwohl die dort ganz legal gehen dürfen.“Der Grundbesitzer sei bereits aufgefordert worden, die Schilder zu beseitigen. Schließlich handle es sich dabei um einen ausgewiesenen Wanderweg, auf dem die Wegefreiheit gelte.
„ Wegefreiheit wird immer mehr beschnitten.“
Unternehmer Franz Schweighofer ist der angesprochene Grundbesitzer. Er besitzt in diesem Bereich rund 6,5 Hektar Land und weiß um die Gesetzeslage. Dennoch habe er sich dazu entschlossen, diese Verbotsschilder anzubringen. „Denn es gibt unter denWanderern leider auch eine kleine Gruppe, die absolut unverantwortlich agiert.“Er klagt darüber, dass Wanderer wiederholt die Einzäunung beschädigt hätten oder anstelle des errichteten Überstiegs das Tor benützen und danach nicht wieder schließen würden. Schweighofer: „Ein Mal sind unsere Pferde ausgekommen und bis zur Bundesstraße gelaufen. Nicht auszudenken, was da alles passieren kann.“Ihm sei aber wichtig zu betonen, dass sich nur wenige Wanderer und Skifahrer so verhielten. „Die meisten sind überaus verständnisvoll.“
Etwas anders verhält sich die Situation in Elsbethen. Dort führen mehrere Wanderwege von der Glasenbachklamm zur Fageralm. Einer davon ist seit zwei Jahren kein offizieller Wanderweg mehr, sondern nun als „WalkingWeg“ausgewiesen. Seit Kurzem ist einTeil diesesWeges durch ein eingezäuntes Gelände erschwert begehbar. Eine Tatsache, die Hillerzeder ärgert. „30 Jahre lang sind wir diesen Weg mit unserer Pfadfindergruppe problemlos gegangen und nun ist dort dieser Zaun mit dem verschlossenen Tor.“Hillerzeder ist überzeugt, dass derWeg über kurz oder lang ganz gesperrtwerden wird.
Der Grundeigentümer, er will nicht genannt werden, hat dort ein rund vier Hektar großesAreal eingezäunt. In dem will er Damwild halten. Derzeit sei der Weg zwar versperrt. Doch bis Mitte November sollenzwei Überstiege über den Zaun errichtet werden
„ Wegefreiheit gilt nur auf ausgewiesenen Wanderwegen.“
und denWeg so wieder begehbar machen, versichert er.
Der Elsbethner Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP) sagt dazu: Der Weg sei bis 2012 ein normaler Wanderweg gewesen. „Dann haben der Tourismusverband und die Gemeinde gemeinsam beschlossen, ihn aufzulassen, weil sich in der Nähe zwei weitere Wanderwege zur Fager-