Goaßln krachen
metrigen Seil aus mit Pech eingeschmiertem Hanfgarn mit einer Nylonschnur am Ende – dem sogenannten Bast.
Neben dem möglichst gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Knallern (stabiles Tempo) kommt es beim möglichst perfekten Schnalzen auch auf den Rhythmus bzw. aufsteigenden Klang, die Kraft der Schläge und die Lautstärke an.
Der Vorjahressieg beim Rupertigau-Schnalzen ging an die Pass Gois IV. „Auch heuer haben wir wieder intensiv trainiert. Zuletzt vier bis fünf Mal die Woche“, betont der 40-jährige Bernhard Hasenöhrl.
„Natürlich ist auch sportlicher Ehrgeiz da. Aber Geselligkeit und Kameradschaft untereinander sind uns noch wichtiger. Wir neun sind auch privat gute Freunde“, ergänzt PassObmann Sepp Santner junior.
Welch enormen Stellenwert die Familientradition bei so mancher Schnalzerpass hat, zeigt sich gerade bei Gois IV eindrucksvoll: Von sämtlichen (!) neun Mitgliedern der Pass schnalzen auch ihre (fünf) Väter nach wie vor bei Gois I. „Aufdreher“der rüstigen „Papa-Pass“ist Franz Hasenöhrl. Gleich vier seiner Söhne schnalzen bei Gois IV.
„Wir haben ein Durchschnittsalter von 62 Jahren. Da geht man es schon etwas gemütlicher an. Gewinnen müssen wir eh nicht unbedingt“, schmunzelt Franz Hasenöhrl.
Der im Rupertigau seit Jahrhunderten bestehende Brauch des Aperschnalzens soll den Winter austreiben und den Frühling wecken. Die Schnalzer schwingen immer zwischen Stefanitag (26. Dezember) und Faschingsdienstag ihre Goaßln.