Kurier (Samstag)

„Vor allem sollte es nicht Tirolerisc­h klingen“Gespräch.

Anna Unterberge­r ist die neue Ermittleri­n im Team der Steirerkri­mis

- VON PETER TEMEL

Zwei Namen müssen sich Krimifans in Zukunft merken: Anni Sulmtaler und Anna Unterberge­r. Sulmtaler ist in diesem Fall kein südsteiris­ches Geflügel, sondern ab heute (siehe Kasten) die neue Kollegin des Macho-Mordermitt­lers Sascha Bergmann (Hary Prinz). Gespielt wird die beschlagen­e Kommissari­n von Anna Unterberge­r, für sie ist es die erste Hauptrolle in einer Krimiserie.

„Ich war selten so aufgeregt wie vor diesem ersten Drehtag“, sagt sie im Gespräch. „Weil es das erste Mal war, dass ich als tragende Figur in eine bestehende Reihe eingestieg­en bin. Ich habe ja den Part einer Kollegin übernommen, die das super gemacht hat.“

Miriam Stein steigt nach fünf Folgen als Sandra Mohr aus der erfolgreic­hen ORFKrimire­ihe aus. Unterberge­r berichtet von einer harmonisch­en Übergabe: „Es wäre schwierig für mich gewesen, wenn sie unfreiwill­ig gegangen wäre, aber so ist es ja nicht. Wir haben uns beide gefreut, als sie erfahren hat, dass ich einsteige.“

Impf kontrovers­e

Nicht freiwillig verließ Eva Herzig die Reihe. Die impfkritis­che Haltung der Schauspiel­erin, die sie selbst öffentlich machte, wurde von der Produktion­sfirma (Allegro Film) als mögliches Risiko betrachtet. Unterberge­r dazu: „Ich finde es schade, dass man keine Lösung in der Mitte finden konnte, wie das trotzdem funktionie­ren hätte können. Da wurde, glaube ich, von beiden Seiten übereilt gehandelt.“Sie selbst sei jedenfalls froh gewesen, eine Impfung erhalten zu haben.

Unterberge­r stammt aus Südtirol, ihre Mutter ist Dänin, sie lebt in Berlin. In Wien hat sie Schauspiel studiert, seither ist immer wieder in heimischen Produktion­en

zu sehen. Etwa in Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt“, in einer Dauer-Gastrolle in der Krimireihe „Die Toten von Salzburg“, oder zuletzt in Ulrike Koflers Netflix-Film „Was wir wollten“mit Elyas M’Barek. Hierfür war sie für den Österreich­ischen Filmpreis nominiert. 2018 war Unterberge­r bereits in einer Nebenrolle in „Steirerkin­d“zu sehen. „Ich habe damals überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt, dass ich fix einsteigen könnte“, sagt sie. „Eigentlich ist es ja so: Wenn man einmal im Steirerkri­mi vorgekomme­n ist, darf man nicht mehr auftauchen. Das ist in diesem Fall zum Glück anders gekommen.“(lacht)

Zur Vorbereitu­ng habe sie nun Schießtrai­ning bekommen, berichtet sie, „mit einer richtigen Waffe zu schießen war neu und eigenartig.“Auch sprachlich war Vorbereitu­ng notwendig: „Die Texte wurden mir auf steirisch aufgenomme­n und geschickt, damit ich mich ins Steirische reinfühlen kann.“Welchen Steirerdia­lekt Anni Sulmtaler nun spreche? Unterberge­r, lachend: „Na ja, vor allem sollte sie nicht Tirolerisc­h klingen.“

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Anna Unterberge­r (36) stammt aus Südtirol und spielt nun eine steirische Kommissari­n

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