„Vor allem sollte es nicht Tirolerisch klingen“Gespräch.
Anna Unterberger ist die neue Ermittlerin im Team der Steirerkrimis
Zwei Namen müssen sich Krimifans in Zukunft merken: Anni Sulmtaler und Anna Unterberger. Sulmtaler ist in diesem Fall kein südsteirisches Geflügel, sondern ab heute (siehe Kasten) die neue Kollegin des Macho-Mordermittlers Sascha Bergmann (Hary Prinz). Gespielt wird die beschlagene Kommissarin von Anna Unterberger, für sie ist es die erste Hauptrolle in einer Krimiserie.
„Ich war selten so aufgeregt wie vor diesem ersten Drehtag“, sagt sie im Gespräch. „Weil es das erste Mal war, dass ich als tragende Figur in eine bestehende Reihe eingestiegen bin. Ich habe ja den Part einer Kollegin übernommen, die das super gemacht hat.“
Miriam Stein steigt nach fünf Folgen als Sandra Mohr aus der erfolgreichen ORFKrimireihe aus. Unterberger berichtet von einer harmonischen Übergabe: „Es wäre schwierig für mich gewesen, wenn sie unfreiwillig gegangen wäre, aber so ist es ja nicht. Wir haben uns beide gefreut, als sie erfahren hat, dass ich einsteige.“
Impf kontroverse
Nicht freiwillig verließ Eva Herzig die Reihe. Die impfkritische Haltung der Schauspielerin, die sie selbst öffentlich machte, wurde von der Produktionsfirma (Allegro Film) als mögliches Risiko betrachtet. Unterberger dazu: „Ich finde es schade, dass man keine Lösung in der Mitte finden konnte, wie das trotzdem funktionieren hätte können. Da wurde, glaube ich, von beiden Seiten übereilt gehandelt.“Sie selbst sei jedenfalls froh gewesen, eine Impfung erhalten zu haben.
Unterberger stammt aus Südtirol, ihre Mutter ist Dänin, sie lebt in Berlin. In Wien hat sie Schauspiel studiert, seither ist immer wieder in heimischen Produktionen
zu sehen. Etwa in Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt“, in einer Dauer-Gastrolle in der Krimireihe „Die Toten von Salzburg“, oder zuletzt in Ulrike Koflers Netflix-Film „Was wir wollten“mit Elyas M’Barek. Hierfür war sie für den Österreichischen Filmpreis nominiert. 2018 war Unterberger bereits in einer Nebenrolle in „Steirerkind“zu sehen. „Ich habe damals überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt, dass ich fix einsteigen könnte“, sagt sie. „Eigentlich ist es ja so: Wenn man einmal im Steirerkrimi vorgekommen ist, darf man nicht mehr auftauchen. Das ist in diesem Fall zum Glück anders gekommen.“(lacht)
Zur Vorbereitung habe sie nun Schießtraining bekommen, berichtet sie, „mit einer richtigen Waffe zu schießen war neu und eigenartig.“Auch sprachlich war Vorbereitung notwendig: „Die Texte wurden mir auf steirisch aufgenommen und geschickt, damit ich mich ins Steirische reinfühlen kann.“Welchen Steirerdialekt Anni Sulmtaler nun spreche? Unterberger, lachend: „Na ja, vor allem sollte sie nicht Tirolerisch klingen.“