Anreize für die neue
Die Modernisierung einer in die Jahre gekommenen Heizung lohnt sich. Einerseits spart man Energiekosten, andererseits schont man die Umwelt. Obendrauf gibt es auch noch einen Zuschuss. Damit sollen Hausbesitzer zum Umstieg auf klimafreundliche Alternative
» Draußen eisig kalt und drinnen warm: Ein guter Grund, um sich über eine funktionierende Heizung zu freuen. Die Kehrseite: der hohe CO2-Ausstoß. Fast 40 Prozent der Österreicher heizen immer noch mit fossilen Brennstoffen.
Konkret gibt es in österreichischen Haushalten laut der Österreichischen Energieagentur rund 626.000 Ölheizungen und 913.000 Gasheizungen. Den höchsten Anteil an Ölheizungen gibt es in Tirol (35 Prozent), Vorarlberg und Kärnten, den niedrigsten in Wien(einProzent).VorallemdieWienerheizen mit Gas (45 Prozent), aber auch die NiederösterreicherunddieBurgenländer,hatder Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) erhoben.
Das soll sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern. Denn in vielen Wohnungen und Einfamilienhäusern sorgen Heizungen für Wärme, die 20 Jahre oder älter sind. In dieser Zeit hat sich technisch jedoch viel getan. Die modernen Geräte sind hocheffizient und sparen jede Menge CO2 ein. Alte Kessel verbrauchen hingegen einfach zu viel Öl oder Gas, um die Wohnung warm zu bekommen. Das sehen die Bewohner schwarz auf weiß bei der Energiekosten-Abrechnung. Wer die alten Geräte austauscht, bleibt oft beim gewohnten Brennstoff. Das soll sich jetzt ändern. Wer heute seine Heizung erneuert, soll zu einem anderen Brennstoff oder zu einer anderen Technologie wechseln.
Um Gebäude klimafit zu machen, hat die österreichische Bundesregierung einen Fahrplan zum endgültigen Aus für Ölheizungen im Ein- und Mehrfamilienhaus festgelegt. Bereits
mit Beginn 2020 wurden Ölkessel im Neubau untersagt, ab 1.1.2021 auch in der Sanierung. In den nächsten Jahren, bis 2025, sollen Öl-Kessel, die älter als 25 Jahre sind, gegen neue, klimafreundlichere Heizsysteme getauscht werden – das kann zum Beispiel eine Pelletsheizung sein oder eine Wärmepumpe. Bis 2035 sollen alle Ölheizungen ausgetauscht werden.
Um einen Anreiz für diese Investition zu schaffenunddenHausbesitzerndenAbschiedvom Öl zu versüßen, wird Fördergeld bereitgestellt. Damit sollen sie zum Umstieg auf klimafreundliche Alternativen bewegt werden. „Wir starten heute eine Sanierungsoffensive für die kommenden zwei Jahre, und dafür nehmen wir ein noch da gewesenes Budget in die Hand“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler diese Woche (Details dazu siehe Kasten). Von den 650 Millionen Euro sind 400 Millionen Euro für den Tausch von Ölund Gasheizungen vorgesehen. Baustoff-Herstellern wie Baumit wäre eine andere Verteilung der Förderkosten freilich lieber. „Sinnvoller wäre zuerst den Wärmeschutz (die Dämmung, Anm. der Redaktion) zu machen und dann den Kessel zu tauschen, weil er dann kleiner dimensioniert werden kann“, sagt Georg Bursik, Geschäftsführer der Wopfinger Baustoffindustrie GmbH. Die meisten alten Kessel sind nämlich überdimensioniert. ZusätzlichzudiesemFördertopfkönnenauch Landesförderungen in Anspruch genommen werden, sagt Manfred Denk von der Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker. Wenn alles nach Plan läuft, sollen mithilfe dieser Anreize rund 40.000