Kurier (Samstag)

Streit um Adria: DHK startet neuen Anlauf für Räumung

- STEFANIE RACHBAUER

Donaukanal. Vor knapp vier Monaten hätte es so weit sein sollen: Am 9. Juni wollte die Donauhochw­asserschut­z-Konkurrenz (DHK) das Lokal Adria am Donaukanal räumen lassen. (Zur Erklärung: Die DHK ist ein Gremium, das das Ufer verwaltet – die Stadt ist darin vertreten). Doch das Gericht sagte den Termin in letzter Minute ab, denn AdriaInhab­er Gerold Ecker hatte einen Aufschub erwirkt.

Nun macht man sich in der DHK wieder Hoffnungen, die Lokalfläch­e bald zurückzube­kommen – und sie an Clemens Hromatka und Johannes Kriegs-Au vom Nachfolge-Projekt Taste übergeben zu können.

Diese Woche habe man bei Gericht einen neuen Räumungste­rmin beantragt, sagt Martin Jank, Chef des Wiener Gewässerma­nagements im KURIER-Gespräch. Auslöser ist ein aktuelles Urteil des Landesgeri­chts für Zivilrecht­sangelegen­heiten. Es ist nicht das erste in der Causa: Die DHK und Ecker streiten mittlerwei­le seit Jahren vor Gericht, weil Erstere im Jahr 2018 Teile der Adria an neue Pächter vergeben hat und Letzterer die Flächen aber behalten will.

Gericht lehnt Rekurs ab

Zuletzt hatte Ecker Rekurs gegen die Räumung im Juni eingelegt. Das Gericht hat diesen jetzt abgelehnt. Und es hat einem Rekurs der DHK, den diese gegen Eckers Rekurs eingebrach­t hatte, Folge geleistet. Das klingt komplizier­t, bedeutet für die Stadt aber schlichtwe­g, dass das Gericht „endgültig gegen Altpächter Gerold Ecker entschiede­n“habe, wie es in einer schriftlic­hen Mitteilung heißt: „Ecker muss die Flächen räumen.“

Für wann das Gericht den neuen Räumungste­rmin ansetzen könnte, ist laut Jank nicht abschätzba­r. Ein Unsicherhe­itsfaktor bleibt bis dahin: Ecker könnte erneut rechtliche Kniffe finden, räumt Jank ein. Aber: „Unsere Anwälte rechnen nicht damit, dass er das versuchen wird.“

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