Kurier (Samstag)

Honda ist die Formel 1 zu schmutzig

Nach dem überrasche­nden Rückzug steht Red Bull ohne Motor da

- FLORIAN PLAVEC

Formel 1. Es kam wie aus heiterem Himmel, es ist ein harter Schlag für die Formel 1, vor allem aber für Red Bull und das Schwestern­team Alpha Tauri. Motorenlie­ferant Honda wird sich sieben Jahre nach dem Comeback Ende 2021 wieder aus der Formel 1 zurückzieh­en. Max Verstappen und Co. müssen sich also ab 2022 einen neuen Motorenpar­tner suchen.

Saubere Antriebe

Honda kommunizie­rte offen, dass es seine Energien in Zukunft mehr in die Entwicklun­g sauberer (Elektro-)Antriebe stecken will. Die Automobili­ndustrie stecke in einer „Einmal-in-einhundert-Jahren-Periode großen Umbruchs“,

schrieb der japanische Autoherste­ller. Die Ressourcen sollen daher in Forschung und Entwicklun­g von Zukunftsan­trieben gesteckt werden. Oberste Priorität: Bis 2050 will Honda klimaneutr­al sein. Dem Motorsport will Honda verbunden bleiben, Ziel könnte die vollelektr­ische Formel E sein.

In Zeiten von Klimawande­l und Naturkatas­trophen gilt die Formel E für viele schon als Rennformel der Zukunft. Zwar entwickelt die Formel 1 schon jetzt die energieeff­izienteste­n Verbrennun­gsmotoren, doch sogar Lewis Hamilton sagte vor ein paar Monaten: „Rein sportlich sind wir von V10-Motoren weg- und zu V8 und V6 hingekomme­n. Die Formel 1 muss weiter in diese Richtung gehen und irgendwann elektrisch werden, wie die gesamte Autoindust­rie.“

Offene Fragen

Welche Optionen haben nun die zwei Rennställe von Dietrich Mateschitz? Teamchef Christian Horner sagt, dass Red Bull der Situation gewachsen sei und der Formel 1 langfristi­g verbunden bleibt.

Aber nach dem Ausstieg von Honda bleiben nur noch Mercedes, Ferrari und Renault als Motorenher­steller übrig. Es ist kaum anzunehmen, dass ein neuer Autobauer den Schritt in die sündhaft teure Formel 1 wagt.

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