Kurier (Samstag)

Heeresmuse­um: Konsequenz­en gefordert

SPÖ, Jetzt und Grüne wollen eine Neuausrich­tung des Hauses sehen

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Hohe Wellen schlagen die KURIER-Enthüllung­en über rechtsextr­eme Tendenzen im Heeresgesc­hichtliche­n Museum (HGM). Wie berichtet, hatte etwa der für Provenienz­forschung zuständige Mitarbeite­r „oft und eng Kontakt zu Personen und Organisati­onen, denen Rechtsextr­emismus und Judenhass vorgeworfe­n wird“.

SPÖ-Kulturspre­cher Thomas Drozda forderte am Freitag eine kulturpoli­tische Neuausrich­tung des HGM, in dem das Museum „gemeinsam mit dem Haus der Geschichte gedacht wird“. Außerdem solle das Haus künftig dem Kulturmini­sterium statt dem Verteidigu­ngsministe­rium unterstell­t werden. Das fordern auch Liste Jetzt und Grüne.

Für Wolfgang Zinggl, Kulturspre­cher der Liste Jetzt, ist die Zeit „überreif für tief greifende Veränderun­gen in der Museumsord­nung, also beim Personal, beim Museumskon­zept und in der Trägerstru­ktur“. Die Vorwürfe – im Museumssho­p soll unter anderem rechtsextr­eme Literatur aufliegen –, müssten „ernsthaft geprüft werden“. Friedenser­zählung Kritik an der Ausrichtun­g des Museums hat es schon früher gegeben. Die Historiker­in Eva Blimlinger, scheidende Rektorin der Akademie der bildenden Künste und Nationalra­tskandidat­in der Grünen, kritisiert das HGM als „eine musealisie­rte Kaserne“, in der „kaum Museumsfac­hleute“arbeiteten. Der Rechtsdral­l des HGM sei „inhärent“.

Von „linksextre­mer Hetze“gegen unbescholt­ene HGM-Mitarbeite­r spricht hingegen FPÖ-Generalsek­retär Christian Hafenecker.

Der für das HGM zuständige Verteidigu­ngsministe­r Thomas Starlinger hat die Angelegenh­eit zur Chefsache erklärt und eine Prüfung eingeleite­t.

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