Superstar Márquez im Interview
Marc Márquez. Der MotoGP-Star über das Rennen in Spielberg und seine Rivalen Rossi und Lorenzo
Der Weltmeister ist beim Motorrad-Spektakel in Spielberg noch sieglos. Das will er heuer ändern.
Zum 101. Mal bestreitet Marc Márquez am Sonntag ein MotoGP-Rennen (14 Uhr). Nur wenige Piloten in der weiten Welt des Motorsports haben ihre Rennserie in den ersten 100 Rennen so stark geprägt wie der 25-jährige Katalane. Ein Makel bleibt: In Spielberg ist der WM-Titelverteidiger noch sieglos. KURIER: Ist es endlich Zeit für den ersten Sieg in Österreich? Marc Márquez: Es ist immer ein guter Moment, um den Sieg zu kämpfen, und ich versuche in jedem Rennen, um das Podium oder den Sieg zu fahren. Aber es können viele Dinge passieren, und manchmal hat man überhaupt keine Chance auf den Sieg. Sie kennen die Strecke in Spielberg sowohl von einem Formel1-Test als auch auf dem Motorrad. Was ist der Unterschied? Was macht die Strecke aus?
Ich habe vor zwei Monaten ein Formel-1-Auto in Spielberg fahren dürfen. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe es sehr genossen und werde es nie vergessen. Der große Unterschied ist das Bremsen – mit dem Auto fängst du viel später an zu bremsen, wenn du schon näher an der Kurve bist. Dieses Gefühl ist unglaublich. Können Sie sich vorstellen, eines Tages in die Formel 1 zu wechseln?
Man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber derzeit fühle ich mich sehr wohl in der MotoGP. Sie sind seit einer Ewigkeit mit Honda verbunden. Könnten Sie sich vorstellen, auch für einen anderen Hersteller zu fahren?
Im Moment nicht. Ich bin in der Mannschaft, von der ich geträumt habe, und ich habe einen Vertrag bis 2020. 2019 haben Sie Jorge Lorenzo als Teamkollegen. Was denken Sie über ihn?
Jorge Lorenzo ist einer der stärksten Fahrer im Feld, das hat er mit seinen fünf WM-Titeln demonstriert, und jetzt mit Ducati hat er auch schon zwei Rennen in dieser Saison gewonnen. Wir werden im nächsten Jahr sehen, wie er sich auf die Honda einstellt. Ob sie ihm mehr oder weniger liegt, weiß ich noch nicht. Aber schnell ist er. Sie haben die WM schon sechs Mal gewonnen. Woher holen Sie sich die Motivation?
Motivation ist sehr wichtig, um stets das Ziel zu verfolgen, sich zu verbessern und bessere Rennen zu fahren. Meine Mo- tivation ist es, amSonntag gute Rennen zu fahren. Ich liebe den Wettbewerb. Und ich bin hier, um jeden Sonntag kämpfen zu können. Wo können Sie sich noch verbessern?
Du sammelst Tag für Tag Erfahrung, und die hilft dir immer dabei, dich zu verbessern. Heute denke ich über das Motorrad hinaus und denke nicht nur an das einzelne Rennen, sondern auch an die Meisterschaft. Was können Sie von Legenden wie Valentino Rossi lernen?
Ich habe immer gesagt, dass Rossi ein großer Pilot ist. Wie immer kannst du von diesen Fahrern etwas lernen, damit dudich Tag für Tag verbessern kannst. Wie wichtig ist Ihnen Sport in Ihrem Leben? Was macht Ihnen Spaß?
Sport ist mir wichtig und macht mir Spaß. Wenn ich in Cervera bin und ein wenig Zeit habe, spiele ich gerne eine Partie Fußball mit meinen Freunden und genieße die Zeit. Die Leute sagen, dass Sie Ihre Hotels auf Basis des Fitnessstudios aussuchen. Ist es so wichtig, in Form zu bleiben?
Ich versuche immer, meinen Körper in guter Form zu halten, und wenn ich in Cervera bin und kein Rennen habe, versuche ich, abzuschalten und zu trainieren. Es ist so, dass sich alle Piloten physisch gut vorbereiten. Wenn du ein wenig nachlässt, können sie sehr schnell und sehr leicht an dir vorbeiziehen. Heutzutage gibt es bei den Piloten in der MotoGP eine unglaubliche physische Vorbereitung. Was wären Sie geworden, wenn nicht MotoGP-Fahrer?
Ich wäre sicher Mechaniker oder etwas Ähnliches, das mit der Motorrad-Welt verbunden ist. Es war immer meine Leidenschaft, und ich war immer in irgendeiner Form mit dieser Welt verbunden, also hätte ich wohl auch auf einem anderen Weg dorthin gefunden.