Yogieren mit Schwips
Wie ich beim Bieryoga lernte, dass Trinken und Turnen sich
durchaus kombinieren lassen.
Da können sich sogar jene Männer begeistern, die um Yogakurse sonst einen großen Bogen machen: Beim Bieryoga wird in der Kobra-Pose an der Bierflasche geschnüffelt und im Krieger f leißig gesüffelt.
Was zunächst nach einer skurrilen Spaßaktion geklungen hat, wird tatsächlich immer öfter praktiziert – allerdings geht es hierbei weniger um die sportliche Herausforderung als um die Entspannung. Und da stehen sich Yoga und Bier in nichts nach. Inklusive Kater, wenn man es übertreibt.
Wie passend also, dass im Rahmen der Braukultur- wochen in der Ottakringer Brauerei kostenlos BieryogaStunden inklusive zwei Bierflaschen angeboten werden (Termine unter www.ottakringerbrauerei.at, ansonsten Kurse unter facebook.com/craftbeeryogavienna): Das Bier hat schon beim Sonnengruß zum Auftakt eine zentrale Rolle und wird die ge- samte Stunde kaum aus den Händen gelassen. Sei es, um sich Zeit zu nehmen, den Geruch aus der Flasche bewusst wahrzunehmen. Oder, um in diversen verdrehten Positionen daraus zu trinken. Wie es sich gehört, wird vor jedem Schluck mit den umgebenden Yogis angestoßen toßen – Prost statt Ohm also. Dementsprechend schnell schießt einem der Alkohol in den Kopf.
Herausfordernd wird es, als wir in der zweiten Hälfte der Stunde (und beim zweiten Bier) auf einem Bein stehen müssen, das andere wickelt sich um das Standbein und dann soll auch noch die Bierflaschelh aufauf demde Kopf balanciert werden – das gelingt nur mehr den fortgeschrittenen Yogis mit einer gewissen Trinkfestigkeit (Ich zähle weder zu der einen, noch zur anderen Sorte). Auf dem Heimweg fühlte ich mich nicht nur entspannt, sondern hatte sogar
einen kleinen Schwips – ohne Kater.
International gibt es übrigens auch schon Wein- und GinYoga-Kurse. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis es die ersten Schnaps-Yoga-Kurse gibt. laila.daneshmandi@kurier.at Video zum Test online: kurier.at/bodyblog