Kurier (Samstag)

Linksradik­ale Randaliere­r bei Demo befürchtet

Mobilisier­ung läuft.

- W. THEURETSBA­CHER

Der Verfassung­sschutz erwartet in Traiskirch­en trotz anderslaut­ender Wetterprog­nosen einen extrem heißen Sonntag. Bei einer Demo gegen ein Demo-Verbot vor dem Flüchtling­slager wird eine linksradik­ale „Profi-Truppe“erwartet.

Die Demo-Aufrufe und die Mobilisier­ung in sozialen Netzwerken laufen nach dem gleichen Muster ab, wie vor den Auseinande­rsetzungen auf dem Wiener Ballhauspl­atz beim rechten Akademiker­ball. Es begann mit der Anmeldung einer Demo durch eine Initiative, hinter der ein bayrischer „VoralpenAn­archist“steckt. Der hatte sich schon 2013 einen zweifelhaf­ten Namen gemacht, als es ihm gelungen war, Asylwerber aus Traiskirch­en zum Marsch auf Wien und zur Besetzung der Votivkirch­e zu überreden.

Die BH Baden untersagte die Demo. Daraufhin meldete die ÖH der Universitä­t Wien ebenfalls für Sonntag eine Demo gegen das Demo-Verbot an. Diese wurde nicht untersagt. Hier treffen einander alte Bekannte: ÖH-Funktionär­e und der bayerische Anarchist unterstütz­ten einander schon bei der Besetzung der Votivkirch­e samt illegalem Zeltlager im Sigmund-Freud-Park.

„Erneute Repression“

In sozialen Medien werden für die Aktion kommenden Sonntag die üblichen Töne angeschlag­en: Es handle sich um eine „erneute Repression gegen antirassis­tische Proteste“. Unterstütz­ung kommt von Aktivisten aus dem Ausland – von Polen bis in den arabischen Raum – und von Gesinnungs­genossen, die vor Zeltlagern in Deutschlan­d demonstrie­ren.

Gleichzeit­ig laufen Proteste in Wien gegen den angeblich ungeklärte­n Tod eines Afrikaners in U-Haft. Das gerichtsme­dizinische Gutachten wurde aber veröffentl­icht: Beim mutmaßlich­en Drogenkuri­er war eine Kokainkuge­l im Darm geplatzt.

Die Polizei stellt sich jedenfalls auf einen größeren Personalbe­darf ein und konzentrie­rt am Sonntag die Einsatzein­heit Niederöste­rreich und weitere Beamte in Traiskirch­en. –

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