„Ich will nicht mehr der Profi sein, der ich einmal war“
Marcel Hirscher verriet in den Niederlanden, warum er nun für die Niederlande startet
„99 Prozent bin ich für mein Vaterland gefahren. 1 Prozent mach ich jetzt für mein Mutterland.“Das sagte Marcel Hirscher, 35, zur Überraschung von niederländischen Journalisten auch in deren Landessprache.
Schauplatz der Medienkonferenz war ein Truck von Hirschers Skifirma Van Deer, den man vor einer holländischen Skihalle in der Nähe von Den Haag geparkt hatte. Am 9. August wird Hirscher allerdings ein Flugzeug benötigen, zumal er bei FIS-Torläufen in Neuseeland zu starten beabsichtigt. Dort kann er FIS-Punkte sammeln, um sich eine günstige Startnummer für spätere Weltcupeinsätze zu sichern. „Aber Sölden im Okober geht sich nicht aus.“
Das Wort Comeback hält der achtfache Gesamtweltcupsieger für übertrieben. „Ich bin nicht mehr der Profi, der ich früher war. Ich will so einer auch nicht mehr sein“, versichert Hirscher, obwohl sein topfitter Eindruck Tiefstapelei vermuten lässt.
Vorgestellt wurde Hischer den örtlichen Medien vom bisher einzigen niederländischen Weltcup-Starter Maarten Meiners, der drei Jahre jünger ist als Marcel, aber die Karriere beendet hat.
„Im holländischen Team verstell’ ich somit niemandem einen Platz“, meint Hirscher schmunzelnd. Beim ÖSV hingegen wäre das anders gewesenen. Auch die
Rücksichtnahme auf junge österreichische Läufer sei ein Grund gewesen, weshalb Hirscher sich für den niederländischen Ski-Verband entschieden hatte. Darüber hinaus legt er wert auf die Feststellung, dass er es am ÖSV besonders zu schätzen weiß, dass ihm der die Freigabe ohne Zögern ermöglichte.
Mama Sylvia, die Marcel zur zweifachen Oma gemacht hat, freue es sehr, dass er für ihr Heimatland starten werde, sagt der Sohn. „Mein Vater ist weniger begeistert, weil er jetzt mehr Stress hat.“So wie schon zu Marcel triumphalen Zeiten wird Ferdinand Hirscher für Marcel Skier testen. Nur Neuseeland tut sich der flugscheue Salzburger Skiguru nicht an.