Putin vereidigt – Nachtwölfe-Chef und US-Actionfilm-Schauspieler waren dabei
Der Kreml-Chef tritt seine fünfte Amtszeit an. Länger regierte zuletzt nur Stalin
Machtausübung. Russlands Präsident Wladimir Putin ist für eine fünfte Amtszeit vereidigt worden. Damit kann der 71-Jährige das Land weitere sechs Jahre regieren. Die Zeremonie im Moskauer Kreml fand vor Vertretern und Vertreterinnen der Regierung, beiden Kammern des russischen Parlaments und weiteren hochrangigen Gästen statt.
Die USA sowie zahlreiche europäische Staaten, darunter auch Österreich, boykottierten die Veranstaltung wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Einige Länder wie Frankreich, Ungarn und die Slowakei wollten jedoch Vertreter schicken, um Gesprächskanäle offenzuhalten.
Auch „illustre“Gäste waren anwesend. So der Chef der russischen Bikergruppe Nachtwölfe, Alexander Zaldostanow. Der amerikanische Actionfilm-Schauspieler Steven Seagal erschien ebenfalls. Seagal erhielt 2016 die russische Staatsbürgerschaft. Wegen seiner Lobbyingarbeit für die russische Waffenindustrie. Seagal hat sich bis heute nicht vom russischen Angriff auf die Ukraine distanziert. Der 71-jährige Putin ist seit fast einem Vierteljahrhundert Präsident – und mittlerweile der dienstälteste Kremlchef seit Josef Stalin (Diktator der Sowjetunion von 1927 bis zu seinem Tod 1953). Putins Amtszeit dauert bis 2030. Im Anschluss ist er dazu berechtigt, sich ein weiteres Mal zur Wahl zu stellen.
Seine vorangegangene Amtszeit begann er im Jahr 2018 mit dem Versprechen, Russland zu einer der fünf größten Volkswirtschaften der Welt zu machen, die zudem „modern und dynamisch“sein solle. Dieses Ziel verfehlte er. An der Spitze Russlands zu stehen sei eine „heilige Pflicht“, sagte Putin bei seiner Antrittsrede.
„Gemeinsam werden wir obsiegen“, fügte er hinzu. Russland werde „gestärkt“hervorgehen aus „dieser schwierigen Zeit“. Putin schließt einen Dialog mit dem Westen nicht aus, allerdings nur auf Augenhöhe, wie er betonte. In der Rede sagte Putin zudem, Russland sei offen für Beziehungen mit anderen Staaten, die er als „Mehrheit in der Welt“bezeichnete.