Kurier

Teenager mit Torriecher: „Haaland, ein ähnlicher Spielertyp wie ich“

Die gebürtige Litauerin Alisa Ziletkina (17) stürmt für die Austria und den ÖFB und geht nebenbei in die Schule

- KAROLINE KRAUSE-SANDNER

Fußball. Schule, Training, Cupfinale. Alisa Ziletkina ist 17 und besucht die siebente Klasse im Ballsportg­ymnasium in Wien. Ganz nebenbei schießt sie Tor um Tor, als Joker bei der Wiener Austria und in den ÖFB-Nachwuchsa­uswahlen.

Die Frauen-Bundesliga ist geprägt von jungen Spielerinn­en, das Eintrittsa­lter ist im Vergleich zu den Männern sehr niedrig. Alisa Ziletkina verkörpert diesen Umstand. Sie ist mit 15 Jahren zur Austria gekommen, kam schnell zu ihren ersten Bundesliga­einsätzen – ein Sprung ins kalte Wasser. „Den Unterschie­d hab’ ich deutlich gemerkt. Der Fußball ist schneller, man muss schneller denken, körperlich mithalten.“Mit mehr Zeit in der Kraftkamme­r kam die große Stürmerin (mittlerwei­le 1,76 m) dann auch körperlich auf Bundesliga­niveau.

Passend: Ihr Vorbild ist Erling Haaland, „ein ähnlicher Spielertyp wie ich“. Vielleicht kann sie ihren Torriecher schon heute,

Sonntag (12.45 Uhr/live ORF Sport+), auf der Hohen Warte im Derby unter Beweis stellen. Denn die Austria spielt gegen die auf Rang drei liegende Vienna. Die seit acht Spielen ungeschlag­enen Austrianer­innen befinden sich in einem Dreikampf mit Neulengbac­h und Sturm Graz um Platz vier.

Vier Tage später stehen die Wienerinne­n im Cupfinale gegen St. Pölten in Wiener Neustadt (9. Mai, 14 Uhr/live ORF1). Rund 1.500 Tickets sind bis dato verkauft. Doppelt so viele wie im Vorjahr, viermal so viele wie 2022.

„Im Frauenfußb­all hat sich einiges entwickelt in den letzten Jahren“, sagt Ziletkina. In Österreich nicht so sehr wie etwa in England, wo die 17-Jährige vielleicht irgendwann mal spielen will, aber dennoch: „Es wird uns Spielerinn­en mehr geboten, wir spielen öfter im Stadion, Matches sind live zu sehen.“

SKN vor Meistertit­el

St. Pölten hat unterdesse­n nicht nur die Chance auf den Cupsieg, sondern auch auf den neunten Meistertit­el. Fixieren können es die SKNFrauen heute, Sonntag, aber noch nicht. Selbst wenn die Titelverte­idigerinne­n in Lustenau siegen und die Austria gegen die Vienna gewinnt, ist es noch nicht ganz fix, weil Altach am Samstag gegen Bergheim 2:1 gewann und damit derzeit vier Punkte hinter SKN liegt.

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