Weiterer Manager von Ärztekammer-Firma gefeuert
Causa Equip4Ordi. Entlassung wegen möglicher Pflichtwidrigkeiten
Nicht zur Ruhe kommt die Wiener Ärztekammer im Zusammenhang mit den Querelen rund um die Handelsfirma Equip4Ordi, die zur Kurie der niedergelassenen Ärzte gehört. Wie der KURIER erfahren hat, hat nun Kurienobmann Erik Huber gemeinsam mit seinem Finanzreferenten die fristlose Entlassung eines weiteren Managers veranlasst, der im Firmengeflecht rund um die Equip4Ordi tätig war.
Die Begründung lautet: Im Zuge der Aufarbeitung der Causa sei man auf potenzielle Pflichtwidrigkeiten gestoßen. Aufgrund der Komplexität der Firmenkonstruktion habe man aber für die Funktion noch einen Nachfolger suchen müssen. Zuletzt seien weitere mögliche Pflichtwidrigkeiten zutage getreten, die unmittelbares Handeln erforderten.
Unter Beschuss
Bereits bei der äußerst turbulent verlaufenen Kuriensitzung am vergangenen Dienstag hatte es einen Antrag gegeben, sich von der Person zu trennen, der aber letztlich nicht zur Abstimmung gekommen war. Der Manager selbst war am Samstag für den KURIER zu keiner Stellungnahme erreichbar.
Drei Anzeigen
Er ist jedenfalls die mittlerweile vierte Person, die im Gefolge der Causa ihren Job unfreiwillig verloren hat. Die 2019 von der Kurie unter dem damaligen Obmann und jetzigen ÄrztekammerPräsidenten Johannes Steinhart gegründete Firma sollte Arzt-Ordinationen kostengünstig mit medizinischen Materialien versorgen.
Nachdem Huber im Vorjahr die Kurie übernommen hatte, stieß er jedoch auf eine Reihe von Ungereimtheiten. Etwa fragwürdige
Prämienzahlungen an Fremdfirmen und zweifelhafte Kreditgeschäfte.
Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft seit einigen Wochen deshalb gegen drei Personen unter anderem wegen des Verdachts der Untreue. Bei zwei davon handelt es sich um mittlerweile entlassene Mitarbeiter der Wiener Ärztekammer.
Interne Grabenkämpfe Zuletzt hatte die Causa zu schweren internen Grabenkämpfen in der Kammer geführt. Zunächst war Steinhart wegen des Vorwurfs Hubers, bei der Aufklärung der Vorkommnisse zu wenig zu kooperieren, massiv unter Druck geraten. Mittlerweile gelang es dem Lager um Steinhart, den Spieß umzudrehen. Huber – so der Vorwurf – habe die Causa bewusst aufgebauscht, um Steinhart zu stürzen.
Bei der Kuriensitzung am Dienstag entging Huber nur knapp seiner Absetzung. Bei der nächsten Sitzung Ende März dürfte es zum Showdown kommen. Huber werden nur geringe Chancen eingeräumt.