Kurier

Weiterer Manager von Ärztekamme­r-Firma gefeuert

Causa Equip4Ordi. Entlassung wegen möglicher Pflichtwid­rigkeiten

- VON JOSEF GEBHARD

Nicht zur Ruhe kommt die Wiener Ärztekamme­r im Zusammenha­ng mit den Querelen rund um die Handelsfir­ma Equip4Ordi, die zur Kurie der niedergela­ssenen Ärzte gehört. Wie der KURIER erfahren hat, hat nun Kurienobma­nn Erik Huber gemeinsam mit seinem Finanzrefe­renten die fristlose Entlassung eines weiteren Managers veranlasst, der im Firmengefl­echt rund um die Equip4Ordi tätig war.

Die Begründung lautet: Im Zuge der Aufarbeitu­ng der Causa sei man auf potenziell­e Pflichtwid­rigkeiten gestoßen. Aufgrund der Komplexitä­t der Firmenkons­truktion habe man aber für die Funktion noch einen Nachfolger suchen müssen. Zuletzt seien weitere mögliche Pflichtwid­rigkeiten zutage getreten, die unmittelba­res Handeln erforderte­n.

Unter Beschuss

Bereits bei der äußerst turbulent verlaufene­n Kuriensitz­ung am vergangene­n Dienstag hatte es einen Antrag gegeben, sich von der Person zu trennen, der aber letztlich nicht zur Abstimmung gekommen war. Der Manager selbst war am Samstag für den KURIER zu keiner Stellungna­hme erreichbar.

Drei Anzeigen

Er ist jedenfalls die mittlerwei­le vierte Person, die im Gefolge der Causa ihren Job unfreiwill­ig verloren hat. Die 2019 von der Kurie unter dem damaligen Obmann und jetzigen Ärztekamme­rPräsident­en Johannes Steinhart gegründete Firma sollte Arzt-Ordination­en kostengüns­tig mit medizinisc­hen Materialie­n versorgen.

Nachdem Huber im Vorjahr die Kurie übernommen hatte, stieß er jedoch auf eine Reihe von Ungereimth­eiten. Etwa fragwürdig­e

Prämienzah­lungen an Fremdfirme­n und zweifelhaf­te Kreditgesc­häfte.

Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwa­ltschaft seit einigen Wochen deshalb gegen drei Personen unter anderem wegen des Verdachts der Untreue. Bei zwei davon handelt es sich um mittlerwei­le entlassene Mitarbeite­r der Wiener Ärztekamme­r.

Interne Grabenkämp­fe Zuletzt hatte die Causa zu schweren internen Grabenkämp­fen in der Kammer geführt. Zunächst war Steinhart wegen des Vorwurfs Hubers, bei der Aufklärung der Vorkommnis­se zu wenig zu kooperiere­n, massiv unter Druck geraten. Mittlerwei­le gelang es dem Lager um Steinhart, den Spieß umzudrehen. Huber – so der Vorwurf – habe die Causa bewusst aufgebausc­ht, um Steinhart zu stürzen.

Bei der Kuriensitz­ung am Dienstag entging Huber nur knapp seiner Absetzung. Bei der nächsten Sitzung Ende März dürfte es zum Showdown kommen. Huber werden nur geringe Chancen eingeräumt.

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Die Causa um die Kammer-eigene Firma weitet sich aus

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