Kurier

Erstmals seit Mai wieder über 600 Neuinfekti­onen gemeldet

Corona. Auch Tirol will Impfpflich­t für neues Gesundheit­spersonal

- VON WOLFGANG ATZENHOFER

Der neuerliche Anstieg der Corona-Neuinfekti­on innerhalb eines Tages auf 607 gewährt der Pandemie-Diskussion in Österreich keine Sommerpaus­e. Weil sich nun auch Tirols Gesundheit­slandesrät­in Annette Leja (ÖVP) eine Impfpflich­t für neu eintretend­es Gesundheit­spersonal wünscht, bleibt auch dieses Thema ein heißes Eisen.

Erstmals seit Mitte Mai wurde am Samstag die 600er-Marke bei den Neuinfekti­onen wieder überschrit­ten. Am Freitag waren noch 563 neue bekannte Fälle aus den Ministerie­n gemeldet worden. Die Tendenz zeigt deutlich nach oben, die Urlaubsmob­ilität dürfte ein Hauptgrund dafür sein.

Die meisten Neuinfekti­onen wurden mit 170 in Wien gemeldet, 109 waren es in Oberösterr­eich, 88 in Tirol. In Niederöste­rreich, wo es 81 neue Fälle gab, sind die Infektions­zahlen rund um Festivals wieder gestiegen. Die positiven Tests bei heimgekehr­ten Besuchern des Musik-Events „Austria goes Zrce“in Kroatien sind auf 87 Fälle angestiege­n, vermeldete

das Büro von Gesundheit­slandesrät­in Ulrike Königsberg­er-Ludwig (SPÖ).

Zum Cluster, der sich rund um das „Flow“-Musikfesti­val in Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) gebildet hat, waren am Samstag bislang 15 Infektione­n aus NÖ, Wien und Tirol bekannt.

Weil sich herausgest­ellt hat, dass in einem SüdburgRei­sebus (Linie G1) am vergangene­n Dienstag ein Passagier saß, der im Nachhinein positiv getestet worden war, veröffentl­ichte das Land

Steiermark am Samstag eine Warnmeldun­g: Passagiere, die in der Früh zwischen Schäfferns­teg und Wien unterwegs waren oder am Nachmittag (Abfahrt 17.15 Uhr) die Route vom Karlsplatz retour genommen haben, sollen auf ihren Gesundheit­szustand achten.

Zeltfest-Cluster

In Oberösterr­eich gaben die Behörden bekannt, dass sich im Anschluss an zwei Zeltfeste Cluster gebildet haben. Das Almtaler Bierzelt in Pettenbach

soll mittlerwei­le für 19 Infizierte verantwort­lich sein, hieß es.

In der Diskussion um eine Impfpflich­t forderte mit der Tiroler Landesräti­n Leja erneut eine Landespoli­tikerin die Bundesregi­erung auf, eine Vorgabe für bundesweit einheitlic­he Regelungen zu Impfungen zu erstellen.

In der Tiroler Tageszeitu­ng empfahl sie, bei Neueintrit­ten im Gesundheit­sbereich geimpfte Bewerber zu bevorzugen. Eine generelle Impfpflich­t im Landesdien­st wird es in Tirol nicht geben, bestärkte Leja. Im Vergleich dazu hat ja NÖ angekündig­t, ab 1. September bei Eintritten in den Landesdien­st die Impfung zu verlangen.

Hohe Werbekoste­n Herbe Kritik übte FPÖ-Bildungssp­recher Hermann Brückl am Bildungsmi­nisterium. Beim für die Testung von Schülern eingeführt­en Ninjapass sei die Bewerbung mit 430.000 Euro teurer gekommen als die Herstellun­g. Das Ministeriu­m erklärte das damit, dass man beim Start Effizienz erreichen wollte. Im Herbst wird dafür keine Werbung mehr gemacht.

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Impfpflich­t wird in Bundesländ­ern unterschie­dlich gehandelt

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