Erstmals seit Mai wieder über 600 Neuinfektionen gemeldet
Corona. Auch Tirol will Impfpflicht für neues Gesundheitspersonal
Der neuerliche Anstieg der Corona-Neuinfektion innerhalb eines Tages auf 607 gewährt der Pandemie-Diskussion in Österreich keine Sommerpause. Weil sich nun auch Tirols Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) eine Impfpflicht für neu eintretendes Gesundheitspersonal wünscht, bleibt auch dieses Thema ein heißes Eisen.
Erstmals seit Mitte Mai wurde am Samstag die 600er-Marke bei den Neuinfektionen wieder überschritten. Am Freitag waren noch 563 neue bekannte Fälle aus den Ministerien gemeldet worden. Die Tendenz zeigt deutlich nach oben, die Urlaubsmobilität dürfte ein Hauptgrund dafür sein.
Die meisten Neuinfektionen wurden mit 170 in Wien gemeldet, 109 waren es in Oberösterreich, 88 in Tirol. In Niederösterreich, wo es 81 neue Fälle gab, sind die Infektionszahlen rund um Festivals wieder gestiegen. Die positiven Tests bei heimgekehrten Besuchern des Musik-Events „Austria goes Zrce“in Kroatien sind auf 87 Fälle angestiegen, vermeldete
das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).
Zum Cluster, der sich rund um das „Flow“-Musikfestival in Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) gebildet hat, waren am Samstag bislang 15 Infektionen aus NÖ, Wien und Tirol bekannt.
Weil sich herausgestellt hat, dass in einem SüdburgReisebus (Linie G1) am vergangenen Dienstag ein Passagier saß, der im Nachhinein positiv getestet worden war, veröffentlichte das Land
Steiermark am Samstag eine Warnmeldung: Passagiere, die in der Früh zwischen Schäffernsteg und Wien unterwegs waren oder am Nachmittag (Abfahrt 17.15 Uhr) die Route vom Karlsplatz retour genommen haben, sollen auf ihren Gesundheitszustand achten.
Zeltfest-Cluster
In Oberösterreich gaben die Behörden bekannt, dass sich im Anschluss an zwei Zeltfeste Cluster gebildet haben. Das Almtaler Bierzelt in Pettenbach
soll mittlerweile für 19 Infizierte verantwortlich sein, hieß es.
In der Diskussion um eine Impfpflicht forderte mit der Tiroler Landesrätin Leja erneut eine Landespolitikerin die Bundesregierung auf, eine Vorgabe für bundesweit einheitliche Regelungen zu Impfungen zu erstellen.
In der Tiroler Tageszeitung empfahl sie, bei Neueintritten im Gesundheitsbereich geimpfte Bewerber zu bevorzugen. Eine generelle Impfpflicht im Landesdienst wird es in Tirol nicht geben, bestärkte Leja. Im Vergleich dazu hat ja NÖ angekündigt, ab 1. September bei Eintritten in den Landesdienst die Impfung zu verlangen.
Hohe Werbekosten Herbe Kritik übte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl am Bildungsministerium. Beim für die Testung von Schülern eingeführten Ninjapass sei die Bewerbung mit 430.000 Euro teurer gekommen als die Herstellung. Das Ministerium erklärte das damit, dass man beim Start Effizienz erreichen wollte. Im Herbst wird dafür keine Werbung mehr gemacht.