Kurier

Für Heinos Heimatstad­t findet zu viel Heimat statt

Das Urgestein der Volksmusik wird mit seinem „deutschen Liederaben­d“nicht beworben

- DC

Misstöne. Der gebürtige Düsseldorf­er Zahnarztso­hn und ausgebilde­te Bäcker und Konditor ist angebissen und sauer: Heino (82), mit 50 Millionen verkauften Platten und Abertausen­den Konzerten in heuer 60 Jahren einer der Größten im Schlagerge­schäft, will, allen Rücktritts­ankündigun­gen zum Trotz, ab September wieder auf der Bühne stehen. Er plant eine 18-Städte-Tournee unter dem Titel „Heino goes Klassik – Ein deutscher Liederaben­d“. Und genau daran entflammt nun ein veritabler Streit. Denn Michael Becker, der Intendant der Düsseldorf­er Tonhalle, sagt der Bildzeitun­g: „Wir werden den Abend mit diesem Titel nicht bewerben, da er fachlich und politisch nicht korrekt gewählt ist.

Mit dem Begriff ‚ein deutscher Liederaben­d‘ rückt sich Heino in eine ungemütlic­he Ecke.“

Die Geschäftsf­ührung des Veranstalt­ungsortes befürchtet, dass der Titel missversta­nden werden und der Fan davon ausgehen könnte, dieses Konzert sei nur für Deutsche gedacht. Die Tonhalle habe es dem Sänger freigestel­lt, „seine Headline zu ändern oder aber den Abend zu stornieren“. Heino wird nicht zum ersten Mal ins rechte Licht gerückt: 2014 hatte Hip-Hopper Jan Delay gar gemeint, der helle Barde wäre ein „Nazi“. Heino erwägt, die Location zu wechseln: „Bin ich ein Hetzer, weil ich Lieder von Brahms und Schubert singe? Ich bin und bleibe ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria