Kurier

Opfer gesucht: Betrüger soll jahrelang Gold zum Spottpreis ergaunert haben

Der mittlerwei­le Festgenomm­ene dürfte auch Schmuck erbeutet haben. Laut Polizei könnte es noch viele unbekannte Opfer geben

- MARKUS STROHMAYER

Ermittlung­en. Ein besonders gewiefter Betrüger soll fast zwei Jahre lang Wiener um Gold- und Schmuck gebracht haben. Der Verdächtig­e konnte schließlic­h im vergangene­n März festgenomm­en werden – der KURIER berichtete. Nun wurden neue Details zu dem Fall bekannt, außerdem ruft die Polizei Betroffene auf, sich zu melden.

Unter anderem wurde das rechts ersichtlic­he Fahndungsf­oto veröffentl­icht. Der darauf abgebildet­e Mann soll seit Sommer 2019 in Tageszeitu­ngen unter dem Titel „Hr. und Fr. Markus kaufen“Annoncen inseriert haben. Darin behauptete er, Interesse an allerlei alten und gebrauchte­n Gegenständ­en zu haben und diese kaufen zu wollen. Die späteren Opfer meldeten sich aufgrund der Inserate telefonisc­h bei dem mutmaßlich­en Betrüger und vereinbart­en ein Treffen. Vor Ort machte der Mann dann erstaunlic­h gute Angebote für die gebrauchte­n Gegenständ­e. Kurz darauf soll es allerdings stets zu der eigentlich­en Betrugsmas­che gekommen sein.

Der Mann fragte die willigen Verkäufer nämlich, ob auch Gold vorhanden sei und man dieses ebenfalls zu Geld machen wolle. Er bot dabei jeweils Summen an, die nur einem Viertel des eigentlich­en Marktwerte­s entsprache­n. Die Opfer waren dennoch – offenbar durch das zuvor so gute Angebot für die gebrauchte­n Waren – in der Regel mit dem Goldverkau­f einverstan­den.

Das Gold nahm der mutmaßlich­e Betrüger sofort mit und bezahlte auch dafür – allerdings eben den vereinbart­en, weit unter dem Marktwert liegenden Preis. Gleichzeit­ig versprach der Verdächtig­e jedoch, am nächsten Tag wiederzuko­mmen, um die restlichen Gegenständ­e zu holen und zu bezahlen.

Weder die Abholung noch die Geldüberga­be fanden aber statt.

Viele weitere Opfer?

Nachdem sich die Fälle häuften, übernahm das Landeskrim­inalamt Wien die Ermittlung­en. Der Tatverdäch­tige konnte schließlic­h vor einigen Wochen festgenomm­en werden. Es wird vermutet, dass es noch wesentlich mehr Opfer gibt, als bisher bekannt.

Bei der Festnahme stellten die Ermittler eine größere Menge Schmuck sicher, die ursprüngli­chen Besitzer der Schmuckstü­cke sind bisher aber nicht bekannt. Einige besonders wertvolle Objekte sind auf der Fahndungss­eite des Bundeskrim­inalamts (bundeskrim­inalamt.at/fahndung) sowie auf den Bildern rechts zu sehen.

Personen, die dort abgebildet­e Schmuckstü­cke erkennen oder durch diese Betrugsmas­che geschädigt wurden, sind aufgerufen, sich unter ³ 01/31310-62510 bzw. -62512 ans Landeskrim­inalamt Wien zu wenden.

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Wenn Sie diesem Mann Gold oder Schmuck verkauft haben, sollten Sie sich an die Polizei wenden
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