Opfer gesucht: Betrüger soll jahrelang Gold zum Spottpreis ergaunert haben
Der mittlerweile Festgenommene dürfte auch Schmuck erbeutet haben. Laut Polizei könnte es noch viele unbekannte Opfer geben
Ermittlungen. Ein besonders gewiefter Betrüger soll fast zwei Jahre lang Wiener um Gold- und Schmuck gebracht haben. Der Verdächtige konnte schließlich im vergangenen März festgenommen werden – der KURIER berichtete. Nun wurden neue Details zu dem Fall bekannt, außerdem ruft die Polizei Betroffene auf, sich zu melden.
Unter anderem wurde das rechts ersichtliche Fahndungsfoto veröffentlicht. Der darauf abgebildete Mann soll seit Sommer 2019 in Tageszeitungen unter dem Titel „Hr. und Fr. Markus kaufen“Annoncen inseriert haben. Darin behauptete er, Interesse an allerlei alten und gebrauchten Gegenständen zu haben und diese kaufen zu wollen. Die späteren Opfer meldeten sich aufgrund der Inserate telefonisch bei dem mutmaßlichen Betrüger und vereinbarten ein Treffen. Vor Ort machte der Mann dann erstaunlich gute Angebote für die gebrauchten Gegenstände. Kurz darauf soll es allerdings stets zu der eigentlichen Betrugsmasche gekommen sein.
Der Mann fragte die willigen Verkäufer nämlich, ob auch Gold vorhanden sei und man dieses ebenfalls zu Geld machen wolle. Er bot dabei jeweils Summen an, die nur einem Viertel des eigentlichen Marktwertes entsprachen. Die Opfer waren dennoch – offenbar durch das zuvor so gute Angebot für die gebrauchten Waren – in der Regel mit dem Goldverkauf einverstanden.
Das Gold nahm der mutmaßliche Betrüger sofort mit und bezahlte auch dafür – allerdings eben den vereinbarten, weit unter dem Marktwert liegenden Preis. Gleichzeitig versprach der Verdächtige jedoch, am nächsten Tag wiederzukommen, um die restlichen Gegenstände zu holen und zu bezahlen.
Weder die Abholung noch die Geldübergabe fanden aber statt.
Viele weitere Opfer?
Nachdem sich die Fälle häuften, übernahm das Landeskriminalamt Wien die Ermittlungen. Der Tatverdächtige konnte schließlich vor einigen Wochen festgenommen werden. Es wird vermutet, dass es noch wesentlich mehr Opfer gibt, als bisher bekannt.
Bei der Festnahme stellten die Ermittler eine größere Menge Schmuck sicher, die ursprünglichen Besitzer der Schmuckstücke sind bisher aber nicht bekannt. Einige besonders wertvolle Objekte sind auf der Fahndungsseite des Bundeskriminalamts (bundeskriminalamt.at/fahndung) sowie auf den Bildern rechts zu sehen.
Personen, die dort abgebildete Schmuckstücke erkennen oder durch diese Betrugsmasche geschädigt wurden, sind aufgerufen, sich unter ³ 01/31310-62510 bzw. -62512 ans Landeskriminalamt Wien zu wenden.