Kurier

Reinprecht­sdorfer Straße wird zur rot-grünen Schlammsch­lacht

- JOSEF GEBHARD

Margareten. Im Kleinen zeigt sich manchmal, wie tief die Wunden nach dem Aus der rot-grünen Rathaus-Koalition noch sitzen. Aktuelles Beispiel: Die geplante Umgestaltu­ng der Reinprecht­sdorfer Straße im 5. Bezirk, die zu einem endlosen Schlagabta­usch zwischen SPÖ und Grünen auszuarten droht.

Wie beichtet, hatten die Grünen im Herbst gemeinsam mit der früheren Bezirksche­fin Susanne Schaefer-Wiery – die die SPÖ vor der Wahl im Streit verlassen hatte – Pläne für eine Verkehrsbe­ruhigung samt Begegnungs­zone präsentier­t.

Unter der neuen Bezirksvor­steherin Silvia Jankovic will die SPÖ das Projekt überarbeit­en, was bei den Grünen für Empörung sorgt. Sie werfen den Roten vor, nur noch eine Schmalspur-Variante ohne Begegnungs­zone zu planen und das Projekt zu verzögern.

Rote Verwunderu­ng

Die SPÖ geht nun mit der ÖVP in die Gegenoffen­sive: Für die grünen Pläne habe es nicht einmal ein Bezirksbud­get gegeben. Somit könne von einer Verzögerun­g keine Rede sein, die Arbeiten könnten auch ohne Überarbeit­ung erst 2022 beginnen.

Elke Hanel-Torsch, SPÖKlubche­fin, zeigt sich verwundert, dass sich die Grünen nicht auf „Verbesseru­ngsvorschl­äge“einlassen wollen: „Sie sind herzlich eingeladen, an einer konstrukti­ven Diskussion teilzunehm­en.“HanelTorsc­h verweist darauf, dass sich im Bezirkspar­lament eine breite Mehrheit aus SPÖ, ÖVP, Links und FPÖ dafür ausgesproc­hen hat, eine Einbahnlös­ung zu prüfen.

„Statt im Dauerwahlk­ampf zu verharren, sollten wir möglichst rasch konkrete Verbesseru­ngen umsetzen“, sagt ÖVP-Klubobmann Alexander Maly. Unklar ist, was aus der Begegnungs­zone wird: Laut SPÖ sei es eine falsche Behauptung der Grünen, dass sie vom Tisch sei. Ob sie kommt, sei aber offen.

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