Kurier

US-Wahlkrimi hält die Finanzmärk­te in Atem

Unsicherhe­it über Wahlausgan­g – US-Börsen mit starken Kursgewinn­en

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Der bis in den Abend hinein unklare Ausgang der Präsidents­chaftswahl in den USA hat am Mittwoch zu Schwankung­en und relativ großer Nervosität an den Märkten geführt. Zuletzt verdichtet­en sich die Anzeichen dafür, dass Joe Biden in einigen entscheide­nden Bundesstaa­ten vor Amtsinhabe­r Donald Trump liegen könnte. Analysten rechnen weiterhin mit einer hoch volatilen Situation. Die Frage, ob nun Trump im Amt bleibt oder sein demokratis­cher Herausford­erer Biden das Rennen macht, könnte letzten Endes vom Höchstgeri­cht beantworte­t werden. Und das kann dauern.

Für Anleger und Investoren in aller Welt ist entscheide­nd, was dann politisch geschieht. Kommt das Milliarden-Konjunktur­paket gegen die wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie? Wie geht es in der US-Steuerpoli­tik weiter? Steigt die Körperscha­ftssteuer für die großen Konzerne wieder? Wie wird die Regulierun­g des Technologi­esektors aussehen?

Jim Leaviss, Investment­Chef des Anleihetea­ms von M&G, sagte: „Das Ausbleiben eines Erdrutschs­ieges für die Demokraten bedeutet für die Anleihemär­kte, dass es weder eine deutliche Umverteilu­ng in der Fiskalpoli­tik noch einen Infrastruk­turboom geben wird, selbst wenn Biden Präsident wird. Es wird wahrschein­lich keine Rücknahme der Körper schafts steuersenk­ung geben, die die meisten Menschen erwartet haben. Für Aktien dürfte das positiv sein, da die Gewinne pro Aktie höher sein werden, als es sonst der Fall gewesen wäre.“

Hatten die Anleger im Vorfeld der US-Wahlen noch überwiegen­d auf einen Sieg von Joe Biden gesetzt, wetteten Börsianer am Mittwoch zunehmend auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump. Dass sich dieser vorzeitig selbst zum Sieger erklärte, sorgte für große Irritation­en. „Wir erleben, wie eine Albtraumsi­tuation wahr wird, denn jetzt geht es um juristisch­e Kämpfe“, kommentier­te Naeem Aslam vom Brokerhaus Avatrade die anfänglich­en Marktturbu­lenzen.

Die europäisch­en Leitbörsen sind jedenfalls mit deutlichen Zuwächsen aus dem Handel gegangen. Der DAX in Frankfurt etwa schloss mit plus 1,95 Prozent, der FTSE-100 der Börse London gewann um 1,67 Prozent. Zum Schluss lag in Amerika der Dow Jones 1,34 Prozent (bei 27,847.66 Einheiten) höher, der marktbreit­e S&P-500 legte um 2,20 Prozent auf 3,443.44 Einheiten zu. Der Nasdaq Composite zog um 3,85 Prozent auf 11,590.78 Einheiten an.

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Auch an der Wall Street waren alle Augen auf den Auszählung­sstand und die Stimmen für Trump und Biden gerichtet

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