Politstreit, weil Ortschef nach Event positiv getestet wurde
Bürgermeister als „Superspreader“?
Dass Kaiserin Elisabeth viele Tragödien zu erleiden hatte, ist bekannt. So weiß man vom Tod ihrer zweijährigen Tochter Sophie, vom Selbstmord ihres Sohnes Rudolf in Mayerling, von ihrer unglücklichen Ehe mit Kaiser Franz Joseph und schließlich von ihrer eigenen Ermordung in Genf.
Eine weitere Tragödie in Elisabeths Umfeld ist weniger bekannt. Sie betrifft ihre zehn Jahre jüngere Schwester Sophie, die unter schrecklichen Umständen bei einer Feuerkatastrophe in Paris ums Leben kam. Doch nicht nur der Tod, auch das Leben von Sisis jüngster Schwester verlief äußerst dramatisch.
Verlobt mit Ludwig II.
Prinzessin Sophie in Bayern war im Alter von 20 Jahren mit ihrem Cousin, dem Bayernkönig Ludwig II., verlobt worden. Da er aber an Frauen wenig Interesse zeigte, wurde die Verlobung gelöst. Stattdessen heiratete sie Herzog Ferdinand von Alençon, einen Enkel des französischen Königs Louis-Philippe.
Sie wurde auch mit ihm nicht glücklich und verliebte sich in den Grazer Arzt Dr. Glaser, dessen Frau den Skandal an die Öffentlichkeit brachte, worauf die Herzogin von Alençon mit ihrem Geliebten nach Meran flüchtete. Bei ihrer Rückkehr wurde sie in eine Wiener Privatanstalt für geistig abnorme Personen gesperrt. Frauen, die des Ehebruchs überführt wurden, galten in jenen Tagen als nicht zurechnungsfähig.
Auch Kaiserin Elisabeth zeigte kein Verständnis für ihre kleine Schwester und tat nichts, um ihr zu helfen, sie schrieb nur ein Gedicht, in dem sie Sophies Schicksal beklagte:
Du bist im Irrenhaus, du bist gefangen,
Ein Opfer deiner tollen Leidenschaft.
Es bricht mein Herz, denk ich der wilden, bangen Verzweiflung, die dich packt in deiner Haft.
Wieder freigelassen, kehrte die Herzogin von Alençon zu ihrem Ehemann zurück und war „wieder die Alte“, wie ihre Nichte Amélie ihrem Tagebuch anvertraute. „Die Glaser-Geschichte“, ist hier nachzulesen, „blieb nur wie ein böser Traum“.
Mehr als 100 Tote
Am 4. Mai 1897, zehn Jahre nach der aufsehenerregenden Affäre und eineinhalb Jahre vor der Ermordung ihrer Schwester Elisabeth, nahm die nun 50-jährige Herzogin an einer Filmvorführung in einem Zelt in Paris teil. Als ein Zelluloidstreifen Feuer fing, bewies sie Charakter: Sophie hatte sich bereits ins Freie gerettet, bemerkte aber, dass andere Gäste noch im Zelt waren. Sie lief zurück, um zu helfen, und kam in dem Flammenmeer ums Leben.
Unter den mehr als 100 bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen musste Sophie anhand des Gebisses von ihrem Zahnarzt identifiziert werden.