Kurier

Nachfrage bestimmt das Angebot

Länder warten beim Hochfahren der Kindergärt­en auf Bundesvorg­aben

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Kinderbetr­euung. Seit Montag ist ein ungefährer Fahrplan für die Wirtschaft bekannt. Viele Österreich­er wissen nun – oder haben zumindest eine Idee davon – wann sie ihre berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen können. Für viele geht es am Dienstag nach den Osterferie­n wieder los. Viele von ihnen wurden aber ratlos mit der Frage zurückgela­ssen: Was tun mit den Kindern?

Für die Kindergärt­en und Kinderbetr­euungsstät­ten gibt es von Bundesseit­e derzeit keinen neuen Fahrplan. Generell fallen diese in die Kompetenze­n der Länder. Grundsätzl­ich haben die Kinderbetr­euungsstät­ten für all jene geöffnet, die auch jetzt schon keine Möglichkei­t haben, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Manche in ländlichen Regionen betreuen gerade einmal ein Kind – wie ein Beispiel aus Niederöste­rreich zeigt. Und auch in Kärnten dürfte das Bild ähnlich sein: Von rund 22.000 Kindern besuchen derzeit nur rund 120 die Einrichtun­gen. In Tirol bewegt sich die Zahl zwischen 200 und 350 Kindern.

Je nach Bedarf öffnen und schließen die Einrichtun­gen, das Personal wird aufgestock­t oder eben reduziert. Ein Blick in die Bundesländ­er zeigt, dass dieses Modell wohl noch einige Zeit so beibehalte­n wird. Die Nachfrage bestimme das Angebot.

Anleitunge­n

In Niederöste­rreich heißt es aus dem Büro von Landesräti­n Christiane TeschlHofm­eister (ÖVP), dass man sich im Kinderbetr­euungsbere­ich „klar nach den

Vorgaben und Handlungse­mpfehlunge­n des Gesundheit­sministeri­ums“richte. Für die Zeit nach Ostern erwarte man klare Anleitunge­n. Eltern könnten jedenfalls ihren Betreuungs­bedarf kurzfristi­g anmelden, wird versichert.

Klare Anleitung wünscht man sich auch in Wien. Wie bei den Schulen vermisse man auch im Zusammenha­ng mit den Kindergärt­en wichtige Details aus dem Ministeriu­m, wie eine Sprecherin von Bildungsst­adtrat Jürgen Czernohors­zky (SPÖ) auf Nachfrage mitteilt. Man rechne mit einem vermehrten Bedarf bei der Kinderbetr­euung. Wie viele Kinder Betreuung brauchen werden, wisse man derzeit noch nicht; ebenso wenig lasse sich daher abschätzen, wie viel Personal benötigt wird.

In Salzburg hat Landesräti­n Andrea Klambauer (Neos) angekündig­t, dass die Kinderbetr­euungseinr­ichtungen bei einem schrittwei­sen Hochfahren des öffentlich­en Lebens all jenen zur Verfügung stehen, die eine Betreuung brauchen. Für die Eltern der 21.000 Salzburger Kindergart­enkinder heißt das: Wer ab kommender Woche aufgrund der Öffnung von Geschäften wieder arbeiten muss, darf seine Kinder in den Kindergart­en bringen. Das gilt auch für private Einrichtun­gen.

Auch in Tirol rechnet man damit, dass die Betreuungs­quote wieder steigt. In jedem Fall soll durch kleinere Gruppen und mehr pädagogisc­hes Personal der Schutz gewährleis­tet bleiben, betont Bildungsla­ndesrätin Beate Palfrader (ÖVP).

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