Erstmalig: Miliz wird ab 4. Mai einspringen
Hilfe für Polizei. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden erstmals in der Geschichte Teile der Miliz mobilgemacht. Konkret werden 3.000 Mann einberufen, das sind zehn Prozent aller Milizsoldaten, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz mit Generalstabschef Robert Brieger und dem Milizbeauftragten Erwin Hameseder.
Die Einberufungsbefehle werden noch im April zugestellt, und die Soldatinnen und Soldaten werden ab 4. Mai in den Dienst gestellt.
Danach folgt eine zweiwöchige Vorbereitung auf die zugedachten sicherheitspolizeilichen Aufgaben. Ab dem 18. Mai werden die Milizsoldaten die Grundwehrdiener und Berufssoldaten, die derzeit im Corona-Einsatz sind, schrittweise ablösen. So soll die Durchhaltekraft der Truppe insgesamt erhöht werden.
Verteilt wird die Last über das gesamte Bundesgebiet, um die Betriebe, aus dem die Miliz-Angehörigen stammen, nicht zu überfordern. Einberufen werden auch nur Jägerkompanien (ca. 200 Mann) und keine ganzen Bataillone. Damit soll sichergestellt sein, dass keine Mitarbeiter kritischer Infrastrukturen ihrer zivilen Funktion entzogen werden. Der Einsatz ist auf drei Monate angelegt, sagte Brieger.
„Angesichts der Krise zeigt sich, wie wichtig unser Heer ist. Schutz und Hilfe ist das Motto des Bundesheers, und genau darum geht es“, so Hameseder. Die Miliz sei das Rückgrat des Heeres. 2013 haben die Österreicher für die Wehrpflicht und die Miliz gestimmt. Hameseder: „Damit sind wir gut aufgestellt und nahe an der Bevölkerung. Der Bürger in Uniform ist jetzt gefragt.“