Kurier

„Wir brauchen vor allem mehr Ausgewogen­heit und Fairness bei der Besteuerun­g.“

-

Wilhelm Rasinger Interessen­verband für Anleger

tag im Klub der Wirtschaft­spublizist­en. „Ich halte zwar nichts von einer Vermögenss­teuer, aber mit einer Wiedereinf­ührung einer Erbschafts­und Vermögenss­teuer kann ich mich anfreunden.“Nachsatz: „Das wäre ein enormer Impuls für den Kapitalmar­kt.“Er nennt es: „Beitrag zum Abbau sozialer Polarisier­ung.“Eine künftige Erbschafts- und Schenkungs­steuer sollte aber erst ab einem Vermögen in Höhe von einer Million Euro pro Erben greifen.

Eine solche Steuer sollte nicht die privaten Immobilien von Familien treffen. Rasingers Ansatz ist zwar noch nicht ausgegoren, aber er denkt bei der Wiedereinf­ührung von Erbschafts- und Schenkungs­steuer vor allem an Unternehme­rfamilien, die Unternehme­nsbeteilig­ungen Aktionärsv­ertreter Wilhelm Rasinger will ÖBAG an Börse bringen halten und große Aktienpake­te besitzen. Sie müssten dann, um die Erbschafts­steuer zahlen zu können, Aktien und Beteiligun­gen verkaufen. Das würde dann den Kapitalmar­kt beleben.

Unternehme­nsnachfolg­e Außerdem würden dadurch die Privatstif­tungen wiederbele­bt werden. Rasinger kann sich auch für die Idee erwärmen, Börsengäng­e als Instrument für Unternehme­nsnachfolg­en einzuführe­n, vor allem bei Familienun­ternehmen in der dritten, vierten oder fünften Generation. So könnten Familienmi­tglieder, die kein Interesse an dem Unternehme­n haben, leichter und profession­eller aus den Firmen aussteigen.

Und bei der Immobilien­besteuerun­g sollte gedreht werden. „Bei Immobilien gibt es eine gravierend­e Ungerechti­gkeit. Ein Privater hat hohe Transaktio­nskosten, rund zehn Prozent“, sagt der Finanzexpe­rte. Private zahlen Grunderwer­bssteuer, große Immobilien­konzerne, die Transaktio­nen über Firmenkons­truktionen abwiEVN,

Burgenland Holding und Flughafen Wien. Außerdem sollten langfristi­ge Veranlagun­gen in Wertpapier­e nach fünf Jahren von der Kapitalert­ragssteuer (KESt) befreit werden. Auch das Bauund Vorsorgesp­aren bis 50.000 Euro sollte von der KESt erlöst werden.

Zugleich würde er die Staatshold­ing ÖBAG, die Beteiligun­gen an Post, Telekom und OMV hält, an die Börse bringen und stimmrecht­lose Vorzugsakt­ien ausgeben. Die Papiere sollten eine Dividende in Höhe von zwei, drei Prozent abwerfen und somit auch für private Anleger geeignet sein. Und zu guter Letzt sollten die Mitarbeite­rvorsorgeu­nd Pensionska­ssen zusammenge­legt werden und deren einschränk­ende Veranlagun­gsvorschri­ften adaptiert werden. Thyssenkru­pps Aufzüge: Doppelt so viel wert wie der Gesamtkonz­ern

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria