Gelbe Flüssigkeit als lebensrettender Rohstoff
Plasma. 180.000 Patienten in Österreich sind auf Präparate aus Blutplasma angewiesen
Was ist Plasma? Plasma ist der flüssige, klare, gelbliche Bestandteil des Blutes (60 Prozent). Blutplasma enthält 92 Prozent Wasser, in etwa 1 Prozent Mineralsalze und ca. 7 Prozent Proteine. Von den rund 2.500 verschiedenen Proteinen kann derzeit nur ein Bruchteil für therapeutische Anwendungen genutzt werden, das Potenzial ist groß. Blutplasma kann nicht künstlich hergestellt werden.
Welche Plasmaproteine sind besonders wichtig?
Jene Proteine, die für das korrekte Arbeiten des Immunsystems und das Gerinnen des Blutes im Körper unerlässlich sind.
Wann kommen Plasmapräparate zum Einsatz? Plasmapräparate werden auf kleinste Verunreinigung geprüft Bei schweren Verletzungen oder schweren Operationen; bei angeborenen Defekten des Immunsystems, Autoimmunstörungen; Hämophilie (Bluterkrankheit); zur Behandlung seltener Erkrankungen. In Österreich sind rund 180.000 Patienten auf Präparate aus Blutplasma angewiesen.
Worauf müssen Plasmaspender achten? Plasmaspender müssen strenge Anforderungen erfüllen und sich regelmäßigen medizinischen Untersuchungen und Tests auf Virusmarker unterziehen. Spender erhalten eine Aufwandsentschädigung von 25 Euro pro Spende. In Wien wurde 1964 das erste Plasmaspendezentrum Europas gegründet. Derzeit gibt es 17 Plasmazentren, davon sieben von Takeda (BioLife). Zwei weitere eröffnen noch im Herbst in Wien und Klagenfurt.
Wie lange dauert die Herstellung eines Plasmaproteinpräparats? Zwischen sieben und zwölf Monate. Um die Behandlung eines erwachsenen Hämophilie-Patienten für ein Jahr zu gewährleisten, bedarf es 1.237 Plasmaspenden.