Wie schädlich ist der Flugverkehr?
Klimakrise. Der wachsende Sektor kommt immer mehr unter Druck
Weltweit wird der internationale Flugverkehr für 4 bis 5 Prozent der TreibhausgasEmissionen verantwortlich gemacht. Neben Kohlendioxid durch die Verbrennung des Fossil-Treibstoffs Kerosin, sehen Wissenschaftler die Emissionen von im Kerosin enthaltenen Stick- und Schwefeloxiden als klima-relevant an.
Und kaum eine Branche wächst so schnell wie der internationale Flugverkehr. Schätzungen gehen davon aus, dass sich der Flugverkehr in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird, insbesondere in Südostasien.
Seit 2016 gibt es eine – freiwillige – Regulierung der Treibhausgas-Emissionen durch einen globalen Mechanismus
mit ZertifikateKauf. Das CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme
for International Aviation) genannte Projekt sieht vor, dass eine Pilotphase von 2021 bis 2023 startet und ab 2024 eine freiwillige Phase bis 2026 läuft. Danach soll das Projekt für alle Staaten verpflichtend werden.
Geplant ist auch, dass das Wachstum im Flugverkehr ab 2020 CO2-neutral erfolgen soll – durch Kompensation in Form von Klimaschutzprojekten, wie etwa Aufforstung.
Kerosin-Steuer
In Europa ist der KerosinTreibstoff derzeit mit null Prozent besteuert, obschon in den meisten anderen Staaten, auch in den USA, eine Kerosin-Steuer eingehoben wird.
In Österreich sieht die Situation ebenso dramatisch aus: Im Jahr 1990 verursachte der Flugverkehr 0,9 Millionen Tonnen, im Vorjahr waren es 2,3 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht dem jährlichen Ausstoß von 1,5 Millionen Benzin-Pkw, hat der Verkehrsclub Österreich berechnen lassen. Während hierzulande die CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs seit dem Jahr 1990 um 60 Prozent zugenommen haben und jene des Straßengüterverkehrs um 91 Prozent, sind die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs um 155 Prozent gestiegen.