Attenborough: „Die jungen Klimaschützer sehen die Dinge schwarz-weiß“
Sir David Attenborough lag heuer in der Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstituts YouGov in der Rangliste der von den Briten am meisten bewunderten Menschen knapp vor der Queen auf Platz eins. In einem seiner seltenen Interviews beklagte sich der Tierfilmer und Forscher über Naturschutzorganisationen, „die mir Briefe in Plastikmappen schicken“. „Es ist lächerlich. Und in denselben Briefen steht dann, wie wichtig es ist, die Welt zu retten. Es ist verrückt“, sagte er der Welt.
Die größte langfristige Bedrohung für den Planeten sei das Wachstum der Weltbevölkerung. Aber das dring
lichste Problem sei der Temperaturanstieg um zwei Grad in so kurzer Zeit. „Die heutigen Veränderungen sind viel größer als je zuvor“, weil der Landwirtschaft und auch den Menschen in den Städten keine Zeit bliebe, sich anzupassen. Attenborough: „Die jungen Klimaschützer sehen die Dinge schwarzweiß. Sie kennen noch nicht alle Abers und Vielleichts. Vielleicht sehen die jungen Menschen nicht die Komplexität der zu lösenden Probleme und wie man auf eine vernünftige, demokratische Weise damit umgehen kann. Die gesamte Bevölkerung demokratisch mitzunehmen ist ein großes Problem.“
Was den 93-Jährigen wundert, der agil ist wie ein 70-Jähriger: „Ich spreche seit über 20 Jahren über das Problem des Kunststoffs im Meer. Dann plötzlich, aus irgendeinem Grund, bumm! Alle sind besorgt.“Er wisse nicht warum. „Die Veränderung liegt nicht an Leuten wie mir. Dieser Wandel liegt in der Zeit.“