Der Juni bringt den Sommer mit
Prognose. Bis zu 27 Grad am Freitag. Die 30-Grad-Marke könnte in der ersten Juniwoche geknackt werden
Prognose. Ab Freitag werden Temperaturen von über 25 Grad erwartet. Ob es warm bleibt, entscheidet sich aber erst.
Das berühmte „kühle Nass“konnte man im Mai 2019 leider nicht im Freibad genießen, es kam in Strömen vom grauen Himmel. Mit den kalten Temperaturen lag der Monat bei den Langzeit-Wetteraufzeichnungen um 2,8 Grad unter dem Durchschnitt. Seit 28 Jahren ist es im Mai in Österreich nicht mehr so kalt gewesen. In Sachen Regen zeigte sich der Monat hingegen überdurchschnittlich – im Westen sogar deutlich. In Vorarlberg und Nordtirol wurden in 160 Jahren Messgeschichte nur vier andere Mai-Monate mit derart großen Regenmengen verzeichnet. Insgesamt
„Langzeitprognosen haben kein hohe Wahrscheinlichkeit. Man könnte genauso eine Münze werfen. “Konstantin Brandes Wetterdienst Ubimet
fällt das Jahr aber bisher um rund ein Grad zu warm aus.
Die gute Nachricht ist, dass am Mittwoch vorerst der Tiefpunkt erreicht wurde, wie Meteorologe Konstantin Brandes vom Wetterdienst Ubimet erklärt: „Ab Freitag stellt sich frühsommerliches Wetter mit 20 bis 25, teils auch bis zu 27 Grad ein. Ein vorsichtiger Blick auf die erste Juniwoche nährt sogar Hoffnung auf die ersten 30 Grad in diesem Jahr.“
Unseriöse Prognosen
In den vergangenen Tagen geisterten mehrere Sommerprognosen durch Medien in ganz Europa. Diese stammten von verschiedenen amerikanischen Wetterdiensten wie accuweather und sagten dem Kontinent beunruhigende Wetterverhältnisse vorher. Demnach würden große Teile Europas mit langanhaltenden Hitzewellen und Temperaturen um die 40 Grad rechnen müssen. Verheerende Dürreperioden, Waldbrände und schwere Unwetter wären weitere Begleiterscheinungen.
Solche Prognosen hält Meteorologe Brandes aber für unseriös und experimentell: „Diese Langzeitprognosen haben keine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit. Man könnte genauso gut eine Münze werfen.“
Bestätigt wird das auch vom ZAMG-Meteorologen Thomas Wostal. Trotzdem sei die Wahrscheinlichkeit, dass es einen überdurchschnittlich warmen Sommer geben könnte, groß.
Das hat aber nichts mit den Vorhersagenmodellen zu tun, sondern kann schlichtweg von der Statistik abgeleitet werden: „Es ist seit Jahren fast jedes Monat überdurchschnittlich warm. Jetzt ist eben einmal ein Monat unter dem Durchschnitt. Schaut man sich die Aufzeichnungen der vergangenen Jahre an, deuten diese eher darauf hin, dass es wieder zu warm wird.“
Längere Wetterphasen
Experten sagen vorher, dass man sich in Österreich künftig mit immer länger andauernden Wetterphasen anfreunden muss. Grund dafür ist die Klimaerwärmung. Simpel erklärt, hängt unser Wetter von Starkwindbändern – dem sogenannten Jetstream – zwischen dem 40. und dem 60. Breitengrad auf der Nordhalbkugel ab.
Je größer der Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und der Arktis ist, desto schneller bewegt sich dieser Jetstream und bringt damit auch schnellere Wetterabwechslung. Weil die Temperaturen in der Arktis durch den Klimawandel allerdings gestiegen sind, ist der Unterschied zur Hitze am Äquator geringer, was die Starkwindbänder entschleunigt und für lang anhaltende Wetterphasen sorgt. Das gilt nicht nur für Hitze-, sondern auch für Kälteperioden wie im vergangenen Winter.
Spannende Woche
In einem sind sich die Meteorologen jedenfalls einig: Die erste Juniwoche wird warm und sonnig. Ob dieses schöne Sommerwetter bestehen bleibt, entscheidet sich laut ZAMG-Meteorologe Wostal am Anfang kommender Woche. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder es dreht jetzt wirklich auf stabiles hochsommerliches Wetter, oder – und dafür gibt es auch schon die ersten Anzeichen – wir müssen noch einmal mit einem Tiefdruckgebiet rechnen, das vom Atlantik in den Mittelmeerraum zieht.“
Diese Unsicherheit in Sachen Sommer ist aber umso mehr ein Grund, den Feiertag und das Wochenende im Freibad, beim Sport oder beim Grillen zu verbringen. Der KURIER hat dafür noch einige Veranstaltungstipps, um das Wetter genießen zu können (siehe unten).