Kurier

Dieser Aufstand geht nach hinten los

Die neue Karfreitag­s-Regelung macht so manchen Gemeindech­ef spendabel. Ob die Bevölkerun­g das versteht?

- CHRISTOPH SCHWARZ christoph.schwarz@kurier.at

Das Karfreitag-Durcheinan­der lässt die neue ÖVP derzeit alt aussehen. Vom Schlingerk­urs, den Türkis-Blau hingelegt hat – kein Feiertag, halber Feiertag, persönlich­er Feiertag –, fühlt sich so mancher schwarze Gemeindech­ef zum Widerstand angestache­lt. Die Reaktionen, die vor allem aus dem Osten Österreich­s kommen, erinnern an Zeiten, in denen der offene Konflikt mit der Bundes-ÖVP noch als Volkssport schwarzer Landeschef­s galt.

Unverständ­lich ist das Handeln der Gemeindech­efs nicht. Sie sind es, die die Regelung vor den eigenen evangelisc­hen Bedienstet­en vertreten müssen. Das ist unangenehm. Mitarbeite­rn auf eigene Faust freizugebe­n, wirkt sympathisc­her.

Die Gemeindech­efs tun sich damit dennoch keinen Gefallen. Das Verständni­s der Menschen für eine Politik, die allen Protestant­en in der Privatwirt­schaft einen Feiertag streicht, um ihn den öffentlich Bedienstet­en (inklusive der katholisch­en!) postwenden­d zurückzusc­henken, ist enden wollend. Nicht zuletzt, da die Gemeindeäm­ter schon jetzt (oft zu Unrecht) nicht gerade als Hort der Betriebsam­keit gelten.

Das, was hier passiert, ist tatsächlic­h ziemlich alte Politik.

Im Städtebund wurde das Thema noch nicht diskutiert, sagt Generalsek­retär Thomas Weninger. Persönlich finde er die Regierungs­lösung „hatschert“. Und sie stellt viele Kommunen vor die Frage, wie sie in Bezug auf die eigenen Mitarbeite­r reagieren.

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