Dieser Aufstand geht nach hinten los
Die neue Karfreitags-Regelung macht so manchen Gemeindechef spendabel. Ob die Bevölkerung das versteht?
Das Karfreitag-Durcheinander lässt die neue ÖVP derzeit alt aussehen. Vom Schlingerkurs, den Türkis-Blau hingelegt hat – kein Feiertag, halber Feiertag, persönlicher Feiertag –, fühlt sich so mancher schwarze Gemeindechef zum Widerstand angestachelt. Die Reaktionen, die vor allem aus dem Osten Österreichs kommen, erinnern an Zeiten, in denen der offene Konflikt mit der Bundes-ÖVP noch als Volkssport schwarzer Landeschefs galt.
Unverständlich ist das Handeln der Gemeindechefs nicht. Sie sind es, die die Regelung vor den eigenen evangelischen Bediensteten vertreten müssen. Das ist unangenehm. Mitarbeitern auf eigene Faust freizugeben, wirkt sympathischer.
Die Gemeindechefs tun sich damit dennoch keinen Gefallen. Das Verständnis der Menschen für eine Politik, die allen Protestanten in der Privatwirtschaft einen Feiertag streicht, um ihn den öffentlich Bediensteten (inklusive der katholischen!) postwendend zurückzuschenken, ist enden wollend. Nicht zuletzt, da die Gemeindeämter schon jetzt (oft zu Unrecht) nicht gerade als Hort der Betriebsamkeit gelten.
Das, was hier passiert, ist tatsächlich ziemlich alte Politik.
Im Städtebund wurde das Thema noch nicht diskutiert, sagt Generalsekretär Thomas Weninger. Persönlich finde er die Regierungslösung „hatschert“. Und sie stellt viele Kommunen vor die Frage, wie sie in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter reagieren.