Kurier

„Das Agentenwes­en hatte in Wien einen hohen Stellenwer­t“

Dreharbeit­en. „Wahre Lügen“: Regisseur Thomas Rothsetzte­inWienund Salzburg den neuen Austro-„Tatort“um.

- VON MARCO WEISE

Die Dreharbeit­en zum neuen Kriminalfa­ll von Moritz Eisner (Harald Krassnitze­r) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) sind kürzlich in Wien zu Ende gegangen. Für das kongeniale Duo haben die Ermittlung­en aber in Salzburg begonnen, wo man eine tote Journalist­in aus den Tiefen des Wolfgangse­es fischte – zuerst wurde sie erschossen und danach samt Auto versenkt.

Wer zu viel weiß, lebt gefährlich ...

Das Drehbuch zu „Wahre Lügen“stammt von Thomas Roth, der bei diesem Krimi auch die Regie übernommen hat. Die jüngsten Journalist­enmorde auf Malta oder in der Slowakei waren für ihn aber nicht der Anlass für diese Geschichte. „Ich habe mich dafür von einem historisch­en Kriminalfa­ll inspiriere­n lassen“, sagt er im KURIER-Gespräch. Genauer gesagt geht es um die Waffenschm­uggelaffär­e um den damaligen Verteidigu­ngsministe­r Karl Lütgendorf Ende der 1970er-Jahre. Damit habe Roth dem Fall einen realistisc­hen Unterbau verpasst.

„Ich versuche den alten Fall nicht neu aufzurolle­n, sondern zu zeigen, dass gewisse Machenscha­ften, die früher gang und gäbe waren, auchheuten­ochRelevan­zhaben“, kommentier­t Roth, der seinen ersten „Tatort“vor bald 20 Jahren abgedreht hat. Dass er in seinen Fällen gerne gesellscha­ftliche und politische Themen aufgreift, sei für den 53-Jährigen einfach reizvoll. So habe er sich für seinen neuen Fall u. a. mit dem österreich­ischen Agentenwes­en beschäftig­t. Dieses „hatte in Wien einen hohen Stellenwer­t. Früher war das Café Westend am Westbahnho­f ein beliebter Agententre­ff, weil man dort die Telefonzel­len nicht abhören konnte“, sagt Roth.

„Wahre Lügen“ist nach „Glück allein“der zweite Austro-„Tatort“, der 2018 fertiggest­ellt wird. Dabei bleibt es aber nicht. Für Krassnitze­r, Neuhauser und Co. wartet im August bereits ein neuer Mord. Diesmal geht es nach Kärnten. Die Regie übernimmt Nikolaus Leytner. 135.000 Euro haben die vier aus Funk- und Fernsehen bekannten Promis für den „Life Ball“erspielt. Top auf ORF2. Die ZDF-Komödie mit Andrea Sawatzki war zwar voller schlimmer Slapsticke­inlagen, hatte aber trotzdem viele Zuseher.

 ??  ?? Adele Neuhauser und Harald Krassnitze­r im Salzburger Regen
Adele Neuhauser und Harald Krassnitze­r im Salzburger Regen

Newspapers in German

Newspapers from Austria