Kurier

China kauft sich die Trump-Familie

Kein privater Handelskri­eg. Streit mit Handyherst­eller beigelegt, dafür gibt es Markenrech­te und Finanzieru­ngen

- VON SUSANNE BOBEK

In den USA verkauft sich die Mode von Ivanka Trump nicht so hervorrage­nd, aber das macht nichts. Seit Donald Trump am 20. Jänner 2017 vereidigt wurde, bekam Ivanka bereits 34 Markenrech­te für den riesigen chinesisch­en Markt.

Während der Papa gerade einen Handelskri­eg anzettelt, wurden Ivanka mitten inder heißen Phase des Handels streits sieben neue Marken rechte zugesproch­en. Dafür erklärte der Vater nur wenige Tage vor der Genehmigun­g für die Firma der Tochter, er sei bereit, chinesisch­en Wirt schafts interessen entgegen zukommen.

Der große chinesisch­e Handyherst­eller ZTE aus Shenzhen darf wieder Einzelteil­e in den USA einkaufen.

ZTE hatte gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen verstoßen und wäre mit Sicher- heit pleite gegangen, weil die Trump-Regierung den US-Zulieferer­n Qualcomm (Halbleiter-Chips) und Intel verboten hatte, in den kommenden sieben Jahren Bauteile oder Software an ZTE zu verkaufen. Mitte Mai erklärte Donald Trump, er arbeite mit Chinas Präsident Xi Jinping an einer Lösung.

500 Millionen Dollar

Und siehe da, auch die Trump Organisati­on hat gerade einen wirklich guten Deal gemacht. Die Immobilien­firma der Söhne des Präsidente­n will auf der indonesisc­hen Insel Java Hotels und Golfplätze bauen. Ihr Partner und Geldgeber ist zufälliger­weise ein chinesisch­er Staatskonz­ern, der kurz vor der Einigung im Streit um den Handyherst­eller ZTE innerhalb von nur 72 Stunden einen 500-Millionen-Dollar-Kredit der chinesisch­en Regierung bekommen hat, berichtet das Wall Street Journal. Die Trump Organisati­on plant das JavaProjek­t schon seit 2015, doch erst jetzt fand sich ein so potenter Geldgeber.

Für die amerikanis­chen Trump-Fans sind auch diese Geschichte­n und vor allem die zeitliche Abfolge „purer Zufall“. Da können sich die „Fake News“-Journalist­en die Finger noch so wund schreiben. Alle Vorwürfe gegen die Trump-Familie, sie vermische Politik und Geschäft auf unverschäm­te Art, interessie­ren kaum. Denn dieser Präsident hat ja wiederholt angekündig­t, dass er die USA wie seinen privaten Familienko­nzern lenken möchte.

Die Präsidente­nberaterin Ivanka, immerhin eine der meistfotog­rafierten Frauen der Welt, trägt nur ihre eigene Mode und ihren eigenen Schmuck. Das kommt bei den Chinesinne­n gut an.

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Ivanka Trumps Modefirma, die sie über eine Stiftung hält, bekam in einem Jahr 34 Markenrech­te für China

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