Ein enormes, souverän absolviertes, aber sehr musikalisches Arbeitspensum
Kritik. Was für ein Wochenende für die Wiener Philharmoniker. Von vorösterlicher Ruhe gar keine Spur, stattdessen Konzerte ohne Ende. Bereits am Freitag spielte das EliteOrchester am Nachmittag im Wiener Musikverein unter Adám Fischer für die Jeunesse, am selben Abend gab es ein Konzert mit Daniel Barenboim in Berlin.
Am Wochenende folgten dann die traditionellen philharmonischen Abonnementkonzerte. Und heute, Montag, ist das Orchester bei den Salzburger Osterfestspielen unter der Leitung von Christian Thielemann mit Beethovens Neunter im Großen Festspielhaus zu erleben.
Ein gigantisches Arbeitspensum, das einmal mehr die Qualitäten der Wiener offenbarte. Zumindest im Musikverein, wo Dirigent Fischer das Orchester bei Werken von Schubert, Bartók sowie Mozart sicher durch alle Klippen der jeweiligen Partituren führte.
Gewiss: Die Ouvertüre zu Franz Schuberts sehr selten gespielter, großer Oper „Fierrabras“durfte vor allem als eine Art zutiefst souveräner „Aufwärmübung“fungieren. Bei dem zweiten Konzert für Violine und Orchester in HDur von Béla Bartók aber waren die Damen und Herren umsichtige Begleiter des chinesischen Wahlösterreichers Ziyu He. Dieser studiert aktuell in Salzburg, verfügt über eine gute Technik und hat mit seinen gerade 17 Jahren sein sehr frühes Debüt als Solist bei den Wiener Philharmonikern absolviert. Die Emotion, die Interpretation – das kann ja alles noch reifen. Die Zugaben ließen dies erahnen.
Nach der Pause dann das Heimspiel für die Wiener und den Mozart-erprobten Adám Fischer. Schnörkellos lief Mozarts sehr populäre, so genannte „Prager Symphonie“(KV 504) ab. Fischer vertraute auf das Können des Orchesters und setzte die Akzente dort, wo sie erforderlich waren. Gut so.