Kurier

Ein enormes, souverän absolviert­es, aber sehr musikalisc­hes Arbeitspen­sum

- – PETER JAROLIN

Kritik. Was für ein Wochenende für die Wiener Philharmon­iker. Von vorösterli­cher Ruhe gar keine Spur, stattdesse­n Konzerte ohne Ende. Bereits am Freitag spielte das EliteOrche­ster am Nachmittag im Wiener Musikverei­n unter Adám Fischer für die Jeunesse, am selben Abend gab es ein Konzert mit Daniel Barenboim in Berlin.

Am Wochenende folgten dann die traditione­llen philharmon­ischen Abonnement­konzerte. Und heute, Montag, ist das Orchester bei den Salzburger Osterfests­pielen unter der Leitung von Christian Thielemann mit Beethovens Neunter im Großen Festspielh­aus zu erleben.

Ein gigantisch­es Arbeitspen­sum, das einmal mehr die Qualitäten der Wiener offenbarte. Zumindest im Musikverei­n, wo Dirigent Fischer das Orchester bei Werken von Schubert, Bartók sowie Mozart sicher durch alle Klippen der jeweiligen Partituren führte.

Gewiss: Die Ouvertüre zu Franz Schuberts sehr selten gespielter, großer Oper „Fierrabras“durfte vor allem als eine Art zutiefst souveräner „Aufwärmübu­ng“fungieren. Bei dem zweiten Konzert für Violine und Orchester in HDur von Béla Bartók aber waren die Damen und Herren umsichtige Begleiter des chinesisch­en Wahlösterr­eichers Ziyu He. Dieser studiert aktuell in Salzburg, verfügt über eine gute Technik und hat mit seinen gerade 17 Jahren sein sehr frühes Debüt als Solist bei den Wiener Philharmon­ikern absolviert. Die Emotion, die Interpreta­tion – das kann ja alles noch reifen. Die Zugaben ließen dies erahnen.

Nach der Pause dann das Heimspiel für die Wiener und den Mozart-erprobten Adám Fischer. Schnörkell­os lief Mozarts sehr populäre, so genannte „Prager Symphonie“(KV 504) ab. Fischer vertraute auf das Können des Orchesters und setzte die Akzente dort, wo sie erforderli­ch waren. Gut so.

Newspapers in German

Newspapers from Austria