Banken dürfen Kunden per Video identifizieren
Digitalisierung. Bankkonten können künftig auch per Videochat am Smartphone eröffnet werden
Ab Morgen können sich Online-Kunden von Banken, Versicherungen und Wertpapierfirmen den persönlichen Besuch in der jeweiligen Filiale ersparen und sich mittels Videochat identifizieren lassen. Allerdings müssen die zu identifizierende Person und sämtliche benötigte Ausweise klar zu sehen sein. Dazu gehört laut Finanzmarktaufsicht (FMA), dass der potenzielle Kunde seinen amtlichen Lichtbildausweis vor der Kamera in einer Weise horizontal und vertikal kippt, dass die holografischen Sicherheitsmerkmale durch speziell geschulte Mitarbeiter überprüft werden können, so die FMA am Montag in einer Aussendung. Diverse Finanz-Start-ups, sogenannte FinTechs, bieten derartige Lösungen bereits an.
Lösung von Wienern
Zu den FinTechs, bei denen das Konto per Videochat eröffnet werden kann, zählt auch N26, das bereits 2013 von den beiden Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet wurde. Die Idee: Das kostenlose Online-Konto kann komplett per Smartphone eröffnet und verwaltet werden. Die Anmeldung erfolgt über die Ka- mera des Smartphones. Dabei überprüft ein Mitarbeiter, ob die Sicherheitsmerkmale des Ausweises korrekt sind und ob es sich um die gleiche Person handelt. Mit dieser Idee konnte N26 bereits mehr als 200.000 Kunden sammeln. Immer mehr Banken setzen zudem auf Kundenbetreuung per Videochat. So ist es unter anderem bei der Erste Bank sowie der Bank Austria möglich, den Bankberater per Videotelefonie zu erreichen. Da immer mehr Banken ihr Filialnetz verkleinern, will man so den Vorteil der persönlichen Beratung gegenüber Online-Banken bewahren, dabei aber mehr Flexibilität bieten.