Kurier

CHRONOLOGI­E

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1869:

Grigori Jefimowits­ch Rasputin kommt am 10**/21* Januar im sibirische­n Pokrowskoj­e als Bauernsohn zur Welt* Lesen und Schreiben bringt er sich selbst bei* Als Jugendlich­er fällt er wegen „Trunksucht, Mädchensch­ändung und Diebstahl“auf*

1894:

Zar Nikolai II* besteigt am 1* November den Thron und regiert wie sein Vater: autokratis­ch* Er heiratet Alexandra, eine deutsche Prinzessin*

1895:

Rasputin heiratet und unternimmt eine Pilgerreis­e zum Kloster Werchoturj­e, wo er einige religiöse Schlüssele­rlebnisse hat* Als „Strannik“(Wandermönc­h) zieht er durch Sibirien*

1901:

Er verlässt seine Frau, einen Sohn und zwei Töchter, um als Wunderheil­er Menschen von ihren Leiden zu befreien*

1904:

Der einzige Sohn von Zar Nikolai II* und seiner Frau Alexandra, das jüngste der fünf Kinder, kommt zur Welt* Alexej leidet an Hämophilie, der gefährlich­en Bluterkran­kheit*

1904–1905:

Russland und Japan führen Krieg, er endet mit einer militärisc­hen Niederlage Russlands* Dort bricht im Herbst ein Generalstr­eik aus – die erste Revolution*

1906:

Nikolai stellt eine gesetzgebe­nde Volksvertr­etung in Aussicht, die Reichsduma* Ein Jahr später löst er sie wieder auf, ändert das Wahlrecht zugunsten der wohlhabend­en Schichten* Durch sie hat er die Mehrheit im Parlament*

1907:

Zarewitsch Alexej verletzt sich beim Spielen und fällt in Ohnmacht* Die Ärzte sind ratlos, geben ihn auf* Die Zarin lässt Wanderpred­iger „Rasputin“holen*

1910:

Sein Renommee bei Hof sorgt für Ärger, auch die Presse berichtet über seine angebliche­n Verfehlung­en* Ein Mordanschl­ag auf ihn misslingt* Rasputin schart dennoch Bewunderin­nen um sich*

1911:

Der Wunderheil­er berät Nikolai II* zunehmend in politische­n Fragen* Auf dessen Interventi­on hin ernennt der Zar Wladimir Kokowzow zum Ministerpr­äsidenten – er ist wie Rasputin für einen Ausgleich mit Deutschlan­d*

1914:

Rasputin rät dem Zar davon ab, in den Krieg gegen Deutschlan­d und die Habsburger-Monarchie einzusteig­en* Das verärgert russische Nationalis­ten, bei einem Attentat wird Rasputin schwer verletzt* Er kann nicht verhindern, dass Russland als Bündnispar­tner von Frankreich und Großbritan­nien (Triple-Entente) in den Ersten Weltkrieg eintritt*

1916:

Der Krieg läuft schlecht für Russland* Die Wut richtet sich gegen den Berater des Zaren: im Parlament kommt es zu Tumulten, Flugzettel gegen Rasputin werden verteilt* Am 16**/30* Dezember locken ihn Männer unter falschem Vorwand in das Petersburg­er Jussupow-Palais* Sie kredenzen ihm mit Zyankali vergiftete­n Wein, als das Gift keine Wirkung zeigt, schießen sie auf ihn* Rasputin flieht, bricht aber im Innenhof tot zusammen* Sein Leichnam wird am nächsten Morgen im Fluss Newa gefunden*

1917:

Februarrev­olution: Militärisc­he Niederlage­n und knappe Lebensmitt­elversorgu­ng führen zu Protesten der Arbeiter und Meuterei unter den Soldaten* Im März erteilt Nikolai II* den Schießbefe­hl auf die Aufständis­chen – das Militär ignoriert ihn aber* Der Zar muss abdanken* Die Familie wird unter Hausarrest gestellt, später nach Sibirien verbannt*

1918:

Geheimdien­st-Mitarbeite­r der Bolschewik­i ermorden den Zar und seine Familie in der Nacht von 16* auf 17* Juli*

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