Kurier

Gebühren als Spielball

ORF startet Image-Kampagne, Neos mit rundem Tisch

- VON CHRISTOPH SILBER

90.000 Unterstütz­er hat die Online-Petition der Neos, „GIS Gebühren abdrehen!“, bereits gefunden. Neos-Chef Matthias Strolz hat nun für den 7. Dezember zu einem runden Tisch zum ORF geladen. Angefragt wurden neben ORF- General Alexander Wrabetz Kulturmini­ster Thomas Drozda und die Medienspre­cher der Parlaments­parteien. Es gab noch keine Zuoder Absagen.

Der ORF, dessen Chef am Montag einen Gebührenfe­stset-zungsantra­g an den Stiftungsr­at senden muss, setzt indes auf eigene Stärken, die er in einer Imagekampa­gne kommunizie­rt. Ihr Slogan: „Wir für Sie“. Den Anfang machten Korrespond­enten. „Die Spots zeigen, wie wir unseren vielfältig­en Programmau­ftrag in den Bereichen Informatio­n, Kultur, Sport und Unterhaltu­ng umsetzen – kurz, was wir alles für das Publikum leisten und was man auch nur bei uns findet“, so ORF- Unternehme­nssprecher Martin Biedermann.

In den nächsten Tagen werden 15 Spots – u. a. zu den Themen Kultur, Regionalit­ät, Informatio­n, Wetter, Unterhaltu­ng – on Air gehen und in sozialen Netzwerken verbreitet. „Die Spots sind schon auch im Zusammenha­ng mit der von politische­r Seite bzw. auch vom Privatsend­er-Verband losgetrete­nen ORF- Diskussion zu sehen“, erklärt Biedermann. Zudem lancierte man ein „Faktenchec­k“-Video zum Thema Gebühren auf Facebook.

Distanz

Ein angriffige­s Posting dort lässt die Einheit beim Privatsend­er-Verband (VÖP) bröckeln. Der macht auch Druck gegen eine Gebührenan­passung, die man als Wett- bewerbsver­zerrung wertet. Wegen der Art und Weise ging nun aber W24- Chef Marcin Kotlowski auf Distanz.

Die hält ATV- Chef Martin Gastinger schon länger. Der VÖP sei der „Verein deutscher Privatmedi­en in Österreich, der davon ablenkt, dass Etikettens­chwindel-Sender, die nur Österreich-Werbefenst­er haben, Millionen transferie­ren.“Die Werbefenst­er hätten jedes Interesse, den ORF weiter zu beschränke­n.

„Anderersei­ts ist es richtig, dass der ORF immer mehr Geld verlangt, statt sich darum zu kümmern, was ihn ins Minus treibt“, meint Gastinger. Er kritisiert hierzu den Stiftungsr­at. Dieser sei „mehr damit beschäftig­t, zu schauen, welche Partei wie platziert wird, statt ob und wie das Unternehme­n ORF funktionie­rt.“ATV lasse sich jedenfalls von niemanden vereinnahm­en.

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Politik und Privatsend­er trommeln gegen ORF-Gebührener­höhung
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„Wir für Sie“: Karim El-Gawhary und Kollegen werben für den ORF

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