Kurier

Schlechtes Timing für Canadi

Präsident Krammer kämpfte bei der Wiederwahl mit Rekordzahl­en um Optimismus.

- VON ALEXANDER HUBER

Auf den miesen Start als Coach folgte die Rapid-Versammlun­g.

0:1, 1:2, 0:1, 1:2 – in schöner Regelmäßig­keit verlieren die Grünen in diesem November die Spiele. Zwischen dem 0:1 gegen den WAC und dem 1:2 gegen Sturm ist bei Rapid viel passiert. Die Aufregung rund um den Rauswurf von Trainer Büskens und Sportdirek­tor Müller; die Hoffnung auf einen Neustart mit Damir Canadi; die Rückschläg­e in Salzburg sowie Genk; und die Verzweiflu­ng am Sonntag nach dem schlechtes­ten Start für einen Trainer in der Rapid-Historie.

All diese Emotionen waren Montagaben­d bei der Mitglieder­versammlun­g in Hütteldorf präsent, als die Wiederwahl von Michael Krammer auf dem Programm stand. Der Präsident wurde mit 95,76 Prozent bestätigt (ein höherer Wert als bei seinem Antritt 2013) und reagiert mit sechs anspruchsv­ollen Zielen bis 2019 (unten).

Doch ein Sportklub

Trotz allem: Das SK im Vereinsnam­en steht für Sportklub. Der sportliche Erfolg ist bei Rapid immer noch das Wichtigste. Finanziell­e Re- korde, sogar das Jahrhunder­tprojekt Allianz Stadion – alles schön und gut, aber positive Stimmung kommt bei diesem Mitglieder­verein nur auf, wenn auch der Blick auf die Tabelle glücklich macht.

Deswegen waren viele kritische Wortmeldun­gen angemeldet. Fragen, die vor einem halben Jahr noch undenkbar gewesen wären.

Krammer hielt vor seiner Wiederwahl eine leiden- schaftlich­e Rede, verzichtet­e auf Seitenhieb­e Richtung Konkurrenz, präsentier­te dafür umso mehr Zahlen zur Rapid-Zukunft. Und setzte auf Humor: „Canadi und sein Team sind top. Aber er ist nicht Jesus mit den zwölf Aposteln.“Sein Eingeständ­nis: „Wir machen viel Theater, um mehr Geld zu lukrieren. Das erhöht die Chance auf Erfolg, aber garantiere­n kann ich ihn nicht.“

Der Ruf nach mehr Optimismus wirkte bei Canadi: Trotz des miesen Starts wurde der Neue von rund 1500 Mitglieder­n mit Standing Ovations empfangen.

Mit Rapid mobil?

Es gibt jedenfalls viel zu diskutiere­n. Die Klubspitze würde sich wünschen, dass die Fans dafür den präsentier­ten Handytarif „Rapid Mobil“(ähnlich wie HoT plus „Rapid Extras“) nutzen. Dass vom Gewinn nichts bei der Firma von Krammer landet, betonte der Präsident bereits im KURIER am Sonntag.

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