Kurier

Briefträge­rs Feind – der Hund

In Zukunft wird der Postler einen Führersche­in für Drohnen brauchen

- VON SUSANNE BOBEK

Der größte Feind des deutschen Postlers bleibt der Hund. Jedes Jahr werden 1500 Briefträge­r von Hunden gebissen, obwohl sie spezielle Schulungen im Umgang mit Hunden erhalten haben. Der Chef der Deutschen Post, Frank Appel, appelliert­e an die Hundebesit­zer, aggressive Tiere im Haus zu lassen, wenn der Zusteller kommt. In der Bild am Sonntag sagte er, dass die Zusteller nach Hundebisse­n oft für längere Zeit im Krankensta­nd sind.

Über die Zukunft der Postzustel­lung wird offenbar intensiv nachgedach­t: „Die deutsche Post wird ihre Forschung für die Postzustel­lung mit Drohnen kräftig ausbauen“, verkündete Postchef Appel. Da der Online-Handel das Paketgesch­äft ankurbelt, wird die Zustellung per Drohne schon bald ein großes Thema. Appel sagte der Bild am Sonntag: „Wenn Briefträge­r Drohnen steuern, werden sie natürlich einen Führersche­in dafür brauchen. Noch testen wir das aber erst für ausgewählt­e Anwendungs- fälle, zum Beispiel für Medikament­e, die an schwer erreichbar­e Orte geliefert werden müssen.“

Post in den Kofferraum

Der Job des Briefträge­rs hat Zukunft. Denn kein RoboterBot­e könnte erkennen, wo er klingeln muss, allerdings könnten Roboter den Zustellern helfen, schwere Lasten zu tragen. Appel kündigte an, die Postzustel­lung in den Kofferraum auszuweite­n. Ein Testprojek­t in Stuttgart ist erfolgreic­h. „Die Kunden sind begeistert“, sagt Appel.

Wer einen Smart fährt, kann sich seine Pakete in den Kofferraum liefern lassen. Der Bote wird per App über den Lieferort informiert und erhält dann einen einmaligen, zeitlich begrenzten Zugang zum Auto. So könnte er auch Retouren mitnehmen. Auch ein Test mit Audi im Großraum München war erfolgreic­h.

Mit der Kofferraum-Zustellung könnte man sich auch des Hundeprobl­ems elegant entledigen. Nicht aber beim Lebensmitt­elhandel. Wenn der Briefträge­r die Wurst an die Haustür liefert, wird der Hund erst recht angelockt: „Die Menschen werden sich künftig zunehmend auch Dinge des täglichen Bedarfs wie Obst, Gemüse oder Milch an die Haustür liefern lassen, statt selbst in den Supermarkt zu fahren“, sagte Appel. „Der Lebensmitt­elhandel wird ein wichtiges Geschäft für uns.“

Vor Weihnachte­n hat die deutsche Post zu den 100.000 Zustellern noch einmal 10.000 Aushilfskr­äfte eingestell­t, um die Menge der Sendungen zu bewältigen.

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