Briefträgers Feind – der Hund
In Zukunft wird der Postler einen Führerschein für Drohnen brauchen
Der größte Feind des deutschen Postlers bleibt der Hund. Jedes Jahr werden 1500 Briefträger von Hunden gebissen, obwohl sie spezielle Schulungen im Umgang mit Hunden erhalten haben. Der Chef der Deutschen Post, Frank Appel, appellierte an die Hundebesitzer, aggressive Tiere im Haus zu lassen, wenn der Zusteller kommt. In der Bild am Sonntag sagte er, dass die Zusteller nach Hundebissen oft für längere Zeit im Krankenstand sind.
Über die Zukunft der Postzustellung wird offenbar intensiv nachgedacht: „Die deutsche Post wird ihre Forschung für die Postzustellung mit Drohnen kräftig ausbauen“, verkündete Postchef Appel. Da der Online-Handel das Paketgeschäft ankurbelt, wird die Zustellung per Drohne schon bald ein großes Thema. Appel sagte der Bild am Sonntag: „Wenn Briefträger Drohnen steuern, werden sie natürlich einen Führerschein dafür brauchen. Noch testen wir das aber erst für ausgewählte Anwendungs- fälle, zum Beispiel für Medikamente, die an schwer erreichbare Orte geliefert werden müssen.“
Post in den Kofferraum
Der Job des Briefträgers hat Zukunft. Denn kein RoboterBote könnte erkennen, wo er klingeln muss, allerdings könnten Roboter den Zustellern helfen, schwere Lasten zu tragen. Appel kündigte an, die Postzustellung in den Kofferraum auszuweiten. Ein Testprojekt in Stuttgart ist erfolgreich. „Die Kunden sind begeistert“, sagt Appel.
Wer einen Smart fährt, kann sich seine Pakete in den Kofferraum liefern lassen. Der Bote wird per App über den Lieferort informiert und erhält dann einen einmaligen, zeitlich begrenzten Zugang zum Auto. So könnte er auch Retouren mitnehmen. Auch ein Test mit Audi im Großraum München war erfolgreich.
Mit der Kofferraum-Zustellung könnte man sich auch des Hundeproblems elegant entledigen. Nicht aber beim Lebensmittelhandel. Wenn der Briefträger die Wurst an die Haustür liefert, wird der Hund erst recht angelockt: „Die Menschen werden sich künftig zunehmend auch Dinge des täglichen Bedarfs wie Obst, Gemüse oder Milch an die Haustür liefern lassen, statt selbst in den Supermarkt zu fahren“, sagte Appel. „Der Lebensmittelhandel wird ein wichtiges Geschäft für uns.“
Vor Weihnachten hat die deutsche Post zu den 100.000 Zustellern noch einmal 10.000 Aushilfskräfte eingestellt, um die Menge der Sendungen zu bewältigen.