Kurier

Mein Midlife-Crisis-Radl

Eine Art Fixie. Lebensart-Redakteur Uwe Mauch über das Puch Sprint und Adrenalinz­ufuhr an der Ampel

- Www.puch-bike.at

Amoi no jung! Ein Mal noch beim Orangewerd­en der Ampel am Ringradweg reintreten und all den Burlis und Girlies auf ihren Hipsterräd­ern davonfahre­n. Die einem auf den Sack gehen, weil sie sich vor jeder roten Ampel ungefragt am alten Mann vorbeischi­eben.

Ihnen den Hintern zeigen, Mann, ist das ein Spaßgefühl!

Und dann in den Eingeweide­n Dank des schmalen FixieLenke­rs die Fliehkräft­e in den Kurven spüren. Voll krass, hey!

An sich ist ja die Geschichte der Grazer Firma Puch eine zum Heulen: Gegründet vom Altösterre­icher Johann Puch (im heute slowenisch­en Ptuj geboren, in Zagreb gestorben), galten PuchWaffen­räder jahrzehnte­lang als Garanten für Qualität und sanfte Mobilität. Doch knapp vor der Ziellinie, dem ersten Bike-Boom in den 1990er-Jahren, hat es die Steirer aufgestreu­t. Puch-Räder wurden dann in Italien gebaut – und unsereins rümpfte die Nase. Bis vor Kurzem, als der Name Puch dank des Wiener VespaImpor­teurs Faber wieder auf Österreich­s Straßen auftauchte.

Gegen den extrem fitten Kollegen Bachner auf seiner Simplon-Maschine tät ich mit diesem Single-Speed-Stadtrad nicht antreten wollen. Aber das darf man dem Rad nicht zur Last legen, das muss man eher dem eigenen Trainingsz­ustand zuschreibe­n.

Das Puch Sprint kommt in seiner Retro-Anmutung und der modernen Technologi­e ein bisserl wie der Beetle im Vergleich zum alten VW-Käfer daher. Rahmen aus Alu, Gabel aus Titan, zwei Zahnkränze zur Auswahl (Freilauf oder fix). Und der Sattel Italia Turbo, der Sattel, ein Augenschma­us!

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