Die Formel 1 dreht sich im Kreis
legt die Strategiegruppe ihre Vorschläge vor. Allerdings ist nicht jeder Rennstall dort vertreten. Zum erlauchten Kreis zählen Ferrari, Mercedes, Red Bull, McLaren und Williams als Stammkräfte sowie ein weiteres Team, das nach dem sportlichen Abschneiden aus dem Vorjahr ausgewählt wird (derzeit Force India). Ungerecht nennen das viele, etwa der Schweizer Sauber-Rennstall.
Ähnlich unausgewogen läuft die Verteilung der üppigen Einnahmen (2014 erzielte die Formel 1 einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro). Mit Boni und Sonderzahlungen
erkaufte sich Ecclestone in der Vergangenheit immer wieder die Gunst der großen Teams und ihre Zustimmungen in der Strategiegruppe.
Dort haben die sechs vertretenen Teams je eine Stimme, der Rechteinhaber (also Ecclestone) sowie der Weltverband FIA verfügen über je sechs weitere. Für Beschlüsse genügt eine einfache Mehrheit. Ist die gefunden, wandert der Vorschlag zur Formel-1-Kommission (25 Mitglieder). Dort sitzen mit je einer Stimme alle elf Teams, der Rechteinhaber, die FIA, der Reifenhersteller und die Sponsoren. Die Kommission darf selbst keine Vorschläge machen, sondern nur zustimmen oder ablehnen. Gibt es ein Ja von 70 Prozent, segnet der Weltrat – bestehend aus nationalen Motorsport-Verbänden – die Änderung ab.
Wird schon in der Strategiegruppe keine Einigung erzielt, haben Ecclestone und FIA-Boss Jean Todt einen Trumpf in ihren Händen: Bei Gefahr in Verzug verfügen sie über eine vom Weltrat erteilte Vollmacht, dank der sie eigenständig und ohne Abstimmung handeln dürfen.
Die Fahrer
Wenig Einfluss haben die Piloten. Dennoch haben sie zuletzt in einem offenen Brief die Führungsschwäche kritisiert und bei einem Abendessen in China Geschlossenheit demonstriert.
Zumindest das ist schon einmal neu in der Formel 1.