ESC Nüziders: Das gelebte Miteinander
Ausgezeichneter Verein. Der Eisstockverein aus Vorarlberg bekam bereits zwei Integrationspreise
Der ESC Nepomuk Nüziders ist nicht unbedingt Österreichs bekanntester Sportverein. Die Vorarlberger schießen bevorzugt Stöcke über die Eisbahn, aber das gar nicht so übel. Doch besonders macht diesen Klub, dass derzeit fünf Syrer und zwei Pakistani beim Verein angemeldet sind. Zwei von ihnen spielen auch Bewerbe als Pass-Spieler, fünf in der Hobbyliga. Bis zu zwölf Flüchtlinge, darunter einige Afghanen, nehmen regelmäßig an Trainings und Veranstaltungen des Vereins teil. Die Gemeinde Nüziders hat rund 65 Flüchtlinge aufgenommen.
Der ESC Nepomuk hat 2014 den Österreichischen Integrationspreis und 2015 den Vorarlberger Integrationspreis gewonnen und ist ein gutes Beispiel dafür, welche Kraft der Sport bei der Integration von Flüchtlingen und Migranten besitzt.
Herbert Kocher, der Präsident der Bundessportorganisation BSO, freut sich über Projekte dieser Art und auch auf die Zusammenarbeit mit Sportminister Hans Peter Doskozil. „Es hat mir gefallen, was er über den Sport gesagt hat. Es war wichtig, dass er bei seiner Angelobung den Sport extra erwähnt hat.“
Kocher sieht im Sport die große Chance, die Integration voranzutreiben. In Zeiten der Flüchtlingskrise ist das Thema aktuell wie nie. „Der organisierte Sport macht auf diesem Gebiet schon sehr viel, wir betreuen wichtige Projekte.“Nun hofft man auf Unterstützung aus der Politik. „Sportvereine sind ein Ort der Begegnung, wo man man die Kultur des Gastgeberlandes hervorragend kennenlernt. Der Sport kann im Integrationsprozess den Status quo stark verbessern, alleine lösen kann er die gesellschaftlichen Probleme freilich nicht.“
In einer neuen Initiative werden minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen Sportstätten zur Verfügung gestellt. „Sport bietet den Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung“, sagt Kocher, der die BSO-Projekte und den Stellenwert des Sports unterstreichen will: „Wir müssen einfach auf manche Dinge konkreter hinweisen!“