Sensation im Handball-EM-Finale: Deutschland fertigt Spanien ab
Klare Sache. Der Außenseiter gewinnt gegen den Favoriten in Krakau völlig ungefährdet mit 24:17.
Die deutschen Handballer sind zum zweiten Mal nach 2004 Europameister geworden. Die Mannschaft um den überragenden Torwart Andreas Wolff gewann das Endspiel gegen Spanien amSonntag in Krakau mit 24:17 (10:6). Für Deutschland ist der unerwartete Titel in Polen der größte Erfolg seit dem Triumph bei der Heim-WM im Jahr 2007.
In der EM-Vorrunde hatte die deutsche Mannschaft gegen Spanien noch mit 29:32 verloren, im weiteren Turnierverlauf feierte das vom ehemaligen österreichischen Teamchef Dagur Sigurdsson betreute Team dann aber nur noch Siege. Das Finale wurde von der ersten Minute an dominiert, die Spanier hatten gegen das jüngste Team des Turniers keine Chance.
Der Titel bei der EM war der Mannschaft im Vorfeld auch wegen des verletzungsbedingten Ausfalls mehrerer Stammspieler nicht zugetraut worden. Der Europameister ist auch fix für die Olympischen Spiele im August in Rio qualifiziert – wie auch schon Frankreich als Weltmeister 2015.
Die Bronzemedaille und damit ebenfalls die direkte Qualifikation für die WM 2017 sicherte sich Kroatien. Der Favorit behielt im Spiel um Platz drei gegen Norwegen mit 31:24 die Oberhand.
Aus österreichischer Sicht spannend wurde es gestern in Polen bereits am frühen Nachmittag. Denn da wurden die Paarungen für das WM-Play-off im Juni ausgelost. Und Österreichs Herren bekamen den wohl schwierigsten Gegner: Dänemark, den zweimaligen Europameister (2008, 2012) und zweifachen Vizeweltmeister (2011, 2013). „Ich mag solche Aufgaben und fange heu- te an, mich vorzubereiten“, sagte Österreichs isländischer Teamchef Patrekur Johannesson.
Dänemark galt bei der EM als einer der Titelkandidaten, scheiterte auf dem Weg ins Halbfinale aber überraschend in der Hauptrunde unter anderem an Deutschland. Die Bilanz Österreichs gegen die Handball-Nation ist klar negativ: Von 18 Duellen gewann Dänemark 15.