Der Schnee ist rot-weiß-rot
Winter-Hotspot. Zehn Weltcup-Veranstaltungen in einem Monat – wie macht das der ÖSV?
Irgendwann wird der Tag kommen, an dem sich Peter Schröcksnadel noch einen Hubschrauber zulegt. Damit der ÖSV-Präsident nicht gar so ins Rotieren kommt zwischen all den Hochzeiten, auf denen er im Winter tanzen sollte.
Bei den vielen Veranstaltungen, die allein im Jänner auf österreichischem Schneeboden und damit im Hoheitsgebiet des Skiverbandes über die Bühne gehen, kann man ja auch schnell einmal den Überblick verlieren: Tournee-Springen am Berg- isel (3. 1.) und in Bischofshofen (6.1.), Snowboard-Weltcup in Bad Gastein (8./9.1.), Damen-Skiweltcup in Zauchensee (9./10.1.), DamenNachtslalom in Flachau (12.1.), Skiflug-WM am Kulm (14. bis 17.1.), DamenSkiweltcup in Flachau (14. und 17.1.), Hahnenkammrennen in Kitzbühel (22. bis 24.1.), Nightrace in Schladming (26.1.), Triple-Weltcup der Kombinierer in Seefeld (29. bis 31.1.) – das bedeutet zehn Großveranstaltungen in einem Monat, 18 Bewerbe an 27 Tagen. Man könnte fast den Eindruck bekommen, der Weltcup wäre zu einer rein österreichischen Angelegenheit geworden. „Es ist eine Herausforderung, so viele Veranstaltungen zu organisieren, vor allem, wenn sie auch noch zeitgleich stattfinden, aber da kommen uns die treuen Partner und unsere langjährige Erfahrung zugute“, erklärt ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner.
Hohe Kompetenz
Auch aus diesem Grund wird der Österreichische Skiverband gerne gefragt, wenn im Weltcup Not am Mann ist und Ersatzorte gesucht werden. So sprang Flachau an diesem Wochenende kurz- fristig als Ersatzort für Ofterschwang ein, wo die DamenTechnikbewerbe abgesagt werden mussten, in Hinterstoder (26. 2.) wird der abgesagte Herren-Riesentorlauf von Adelboden nachgetragen, und Saalbach würde schon Gewehr bei Fuß stehen, sollten Anfang Februar die geplanten Speedrennen in Südkorea ins Wasser fallen. Bei der FIS schätzt man die Kompetenz der Österreicher, aber was dem Weltverband noch viel wichtiger ist: eine gesicherte TV-Produktion. „Noch bevor wir darüber reden, ob wir einspringen, klären wir erst, ob der ORF mit im Boot ist“, sagt Leistner, für den das Motto gilt: „Im Zweifel trauen wir uns immer drüber, auch falls die Finanzierung noch nicht ganz gesichert ist. Denn es ist grundsätzlich für die Athleten und den Sport extrem wichtig, dass es Bewerbe gibt. Und für den Tourismus ist es auch eine gute Werbung.“
Zwischen 20 und 30 Weltcup-Events organisiert der ÖSV so in jedem Winter. Doch das ist nur die Spitze des Schneehaufens: Die Hauptarbeit wird im Hintergrund verrichtet. Klaus Leistner: „Wir veranstalten auch noch 100 FIS-Rennen.“