Frankreich.
Val Thorens, höchstgelegene Skistation der Alpen, punktet mit Prädikat „grand“und Weltklasse-Après-Ski
You want Champagne in your face?“plärrt der Musiker ins Mikro. Die Menge tobt – und Mister Fluo, der Sänger der Band „The Party Makers“, lässt einen SchaumweinSprühregen über die Après-SkiGäste niedergehen. Champagner im Gesicht – das gibt es wohl nur auf französischen Skihütten. Wir befinden uns im berühmten „La Folie Douce“(wörtlich: „der süße Wahnsinn“, dem besten Après-Ski-Enter- tainment-Tempel Europas. So meinen zumindest die Leute aus Val Thorens. Tagtäglich steppt hier ab 14.30 Uhr der Bär, mit österreichischen HüttengaudiPeinlichkeiten hat das aber rein gar nichts zu tun: Hier treten live DJs, Sänger, Tänzer, Musiker und Entertainer von Weltformat auf – bis hin zum Saxofonisten von Lenny Kravitz. An Genres dominiert House, Techno, Rap und Jazz. Das Publikum gibt sich ganz dem süßen Sound-Wahnsinn hin.
Nicht nur Après-Ski ist in Frankreich anders – auch Ski- fahren und Savoir-vivre unterscheiden sich in der Grand Nation von Österreich. Wobei in Val Thorens ein einziges Prädikat alles ausdrückt: „grand“.
Zum einen ist „Val Tho“(wie die Einheimischen sagen) die höchstgelegene Skistation der Alpen. Mit 2300 Meter Seehöhe liegt der Ort höher als so manche Bergstation in Österreich. Liftanlagen führen bis auf 3230 Meter. Das bedeutet Schneesicherheit. Mitte Dezember präsentierten sich uns Pisten wie Bergpanorama in tadellosem Weiß. Natürlich greifen Schneekanonen Frau Holle hilfreich unter die Arme, denn – so klagt unser Skilehrer Bernard Steffan – kommt auch hier der Schnee immer später und unergiebiger. Trotzdem hat die Skistation alljährlich von Ende November bis Mai offen.
Andere Dimensionen
Wahrhaft „grand“sind auch die Pistendimensionen: Val Tho bildet gemeinsam mit den Orten Les Menuires, Méribel und Courchevel den größten Skigroßraum der Welt: Les Trois Vallées mit 600 zusammenhängenden Pisten-Kilometern.
Französische Skistationen genießen in Österreich keinen guten Ruf, vor allem deren nüchterne Zweckarchitektur wird als potthässlich empfun-