Klimagipfel im Schatten von Terror und weltweiter Demonstrationen
Ausschreitungen. Heute, Montag, werden fast 150 Staatsund Regierungschefs zum offiziellen Beginn der UN-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris erwartet. Die Erwartungen liegen angesichts der mageren Umsetzungen vergangener Gipfel niedrig. So gehen in einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) 62 Prozent nicht davon aus, dass die Ergebnisse der Konferenz dazu geeignet sein werden, den globalen Temperaturanstieg einzudämmen. Auf dem Klimagipfel soll ein international verbindliches Klimaschutzabkommen beschlossen werden. Ziel ist eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad.
Um den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen, organisierten Umweltschützer weltweit rund 2000 Demonstrationen. Alleine in Sydney nahmen 45.000 Menschen teil. In Berlin versammelten sich mehr als 5000 Demonstranten, in Wien waren es 1500
In Paris selbst sind nach den Terroranschlägen Demonstrationen noch verboten. Als Alternative bildeten Tausende Demonstranten eine Menschenkette. Zudem platzierten Klimaschützer 20.000 Paar Schuhe auf dem Place de la Republique als Symbol für all jene, die am Protestmarsch gehindert wurden. Am Nachmittag wurden dort Polizisten von Vermummten mit Flaschen und anderen Wurfgeschossen angegriffen. Die Beamten antworteten mit Tränengas und setzten Schlagstöcke ein. 50 Menschen wurden festgenommen. Heute, Montag, droht wegen des Eintreffens der Staatschefs in der Metropole ein Verkehrsinfarkt.
Um die Sinnhaftigkeit des Gipfels zu unterstreichen, nahmen die Delegationen bereits gestern, Sonntag, ihre Arbeit auf, einen Tag früher als geplant. Dabei sollte festgelegt werden, wie die Arbeit in den nächsten zwei Wochen am besten organisiert werden kann.
Nationale Pläne
Vor Beginn der Konferenz haben 183 Staaten nationale Klimaschutzpläne vorgelegt. Das sei ein fundamentaler Fortschritt, sagte UN-Klimachefin Christiana Figueres. Sie wies allerdings erneut darauf hin, dass die bisherigen Ziele den Ausstoß von Treibhausgasen noch nicht ausreichend begrenzten, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Deshalb müsse in dem geplanten Klimaabkommen ein Prozess festgelegt werden, um die Klimaschutzanstrengungen in Zukunft schrittweise und im Gleichklang zu erhöhen.
Bisher ist international vereinbart ist, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die EU hat eine Kohlendioxid-Reduzierung um 40 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zugesagt. China hat erklärt, dass es um 2030 damit beginnen werde, die CO2-Werte zu senken.