Mit viel Raum zu alter Größe
Renault Espace. Aus dem Minivan wird ein schnittiger „Crossover“mit geringem Normverbrauch und trendiger Ausstattung.
In der 5. Generation gibt’s einen radikalen Schnitt. Nach 1,25 Mio. weltweit seit 1984 verkauften Stück entschloss sich Renault, den Mitbegründer des Minivan-Segments, den Espace (frz. „Raum“), neu aufzustellen.
Es gibt nur mehr eine Länge, sie entspricht mit 4857 mm jener des bisherigen Grand Espace, auch die Breite wurde übernommen. Einen radikalen Schnitt gab es bei der Höhe (minus 71 mm) und beim Gewicht: Minus 250 kg maximal gegenüber dem Vorgänger, vor allem dank des großzügigen Einsatzes von Alu bei der Karosserie, aber auch dank deutlich leichterer Sitze. Der Radstand ist mit 2884 mm um 16 mm länger als beim bisherigen Grand Espace.
Der Espace wird nun von Renault nicht mehr als „Minivan“geführt, die haben in der Beliebtheit der Kunden in den vergangenen Jahren stark verloren, sondern als „Crossover“, das ist ein Zwitter aus Van und den immer beliebteren SUV. Dies zeigt sich in der Coupéform, aber auch an den größeren Radkästen und der höhergestellten Karosserie. Innen stehen fünf oder sieben Sitze zur Verfügung, dazu ein Ladevolumen, das sich auf bis zu 2101 l erweitern lässt (sie
he „Technik“). Übrigens müssen dazu die Sitze nicht mühevoll aus dem Auto herausgenommen werden, sie lassen sich einzeln mit dem serienmäßigen R-LinkMultimediasystem per Fingerdruck auf den zentralen großen Bildschirm im Boden versenken.
Für den Espace werden zwei Diesel sowie ein Benziner angeboten. Sie erfüllen die Abgasnorm Euro6. Bei den Diesel setzt Renault hierfür einen zusätzlichen Stickoxidspeicherkat ein. Eine zusätzliche Allradversion ist laut Importeur für den serienmäßigen Fronttriebler derzeit nicht in Diskussion. Dafür verweist Renault auf die dynamische Allradlenkung 4Control (Serie für die Version „Initiale Paris“, Extra für „Intens“), mit der der Espace trotz seiner Länge so einfach wie ein Kompaktwagen um enge Kurven gelenkt werden könne. Neu ist auch das „Multi-Sense-System“mit vier vorprogrammierten Modi (Eco, Comfort, Neutral, Sport) sowie einem selbst zu konfigurierenden Modus (Perso), mit dem sich Fahrerlebnis (Lenkung, Dämpfung etc.) wie Ambiente (Sound, Innenbeleuchtung) variieren lassen.
Der Einstieg in den neuen Espace ist vorne wie hinten trotz der Coupéform auch für größer Gewachsene ohne Bückling möglich. Das Raumangebot ist bei fünf Sitzen sehr großzügig. Wie es mit sieben Sitzen ist, werden spätere Motor-KURIER-Tests zeigen. Gestartet wird per Knopfdruck, geschaltet mit einem sehr wuchtigen Schaltknüppel. Die zentrale Bedieneinheit ist ein großer Bildschirm ähnlich wie beim E-Auto Tesla. Wichtige Funktionen wie die Temperaturregelung sind aber auch per separatem Drehknopf zu bedienen.
In Fahrt
Auf ersten Testrunden machte der Espace punkto Fahrverhalten einen komfortbetonten Eindruck, selbst in der Version „Sport“. Das gilt auch für das Beschleunigungsverhalten. Bei der Abstimmung dürften Abgasund CO -Reduktion die Haupt
2 ziele gewesen sein. Auffallend war das geringe Motorgeräusch, zumindest bei den gefahrenen Versionen dCi 160 (Diesel) sowie TCe 200 (Benziner). Die Diesel haben einen geringen Normverbrauch (max. 120 g/km CO , sie
2 he „Technik“), womit sie in Österreich als Firmen-Pkw (Sachbezug) voraussichtlich in der günstigen Steuerstufe bleiben. Die Verarbeitungsqualität machte einen sehr guten Eindruck.