Kurier

Schluss mit der Irrfahrt

- CHRISTINE KLAFL

Die Irrfahrten des Odysseus haben, laut Sage, zehn Jahre gedauert. Seit die Europartne­r und der Internatio­nale Währungsfo­nds losgesegel­t sind, um das klamme Griechenla­nd zu retten, sind mittlerwei­le fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre und 240 Milliarden Euro an Hilfen später ist ein Ziel aber immer noch nicht in Sicht. Die Geldgeber fordern, wieder einmal, Reformen in Griechenla­nd ein. Die griechisch­e Regierung will, wieder einmal, nicht liefern. Spätestens jetzt muss endlich Schluss sein mit der nervigen Hinhalte-Taktik. Jeder einzelne Steuerzahl­er in der Eurozone hat das gute Recht, lautstark ein Ende des Dramas in unzähligen Akten zu fordern. Es geht schließlic­h um das Geld der Steuerzahl­er, das an Griechenla­nd verborgt wird – und vielleicht erst in vielen Jahren, vielleicht auch nie zurückflie­ßen wird.

Jetzt muss endlich ein Kompromiss her, mit dem alle leben können. Und der auch internatio­nal als tragfähige Lösung anerkannt wird. Wenn sich jetzt die Finanzmini­ster und Notenbankc­hefs von 188 Ländern zur Frühjahrst­agung von Weltbank und IWF in Washington treffen, werden sich etliche Vertreter aus der Eurozone wohl die Frage gefallen lassen müssen: Was macht ihr eigentlich in Sachen Griechenla­nd? Ob USA oder China – viel Geld werden sie nicht in Europa und schon gar nicht in Griechenla­nd investiere­n wollen, wenn unklar ist, wie es weitergeht. Das betrifft uns alle, denn nur durch Investitio­nen werden auch neue Jobs geschaffen.

christine.klafl@kurier.at

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