1:2 – Siegzwang in Schweden
Tennis-Daviscup. Melzer/Peya verloren im Doppel, am Sonntag müssen beide Einzel gewonnen werden.
Nicht einmal ein Satzgewinn war Jürgen Melzer und Alexander Peya vergönnt. Die Beiden, die derzeit ihrer Form genauso wie den Bällen auf dem Platz nachlaufen, unterlagen Robert Lindstedt und Johan Brunström 4:6, 6:7 und 3:6. Im Tie-Break des zweiten Satzes führten die Österreicher bereits mit 5:0. Peya resümiert: „Die sind auch keine Nasenbohrer, können auch spielen.“Daher führt Schweden im Ländervergleich mit 2:1.
Nun müssen heute in Örebro beide Einzel gewonnen werden: Andreas HaiderMaurer trifft auf Melzer-Bezwinger Elias Ymer, danach kann Melzer bei seiner 31. Daviscup-Teilnahme Schadensbegrenzung betreiben, er trifft auf Christian Lindell, der gegen Haider-Maurer chancenlos war.
Ein 1:2 hat Österreich zuletzt 2010 wettgemacht, als die Truppe von Kapitän Gilbert Schaller in Israel noch 3:2 siegte. Den entscheidenden Punkte holte damals Martin Fischer. Sollte das Vorha- ben gelingen, trifft Österreich im Juli zuhause auf die Niederlande, falls nicht, ist das Thema Weltgruppe für 2015 erledigt. Schweden könnte damit auf 6:1 im direkten Duell stellen.
Erinnerungen
Am legendärsten war die Partie Anfang April 1989, als Österreich ohne den verletzten Thomas Muster im Wiener Dusika-Stadion gegen den regierenden Daviscup-Sieger knapp 2:3 verlor. Obwohl Horst Skoff den damaligen Ranglisten-Zweiten Mats Wilander in sechs Stunden und vier Minuten mit 6:7, 7:6, 1:6, 6:4, 9:7 bezwang. Es war das zweitlängste Match in der Geschichte des Daviscup seit der Tie-Break-Einführung.
Danach war Skoff k.o.: „Ich musste ihm die Stiegen hinauf helfen, alleine konnte er nicht mehr gehen“, erinnert sich Kurt Waltl, damals Physiotherapeut im Team und seit 35 Jahren im Dienste des Tennisverbandes. „Wenn der wie Muster trainiert hätte, was hätte er alles erreichen können?“Skoff stand am nächsten Tag erfolglos im Doppel mit Alexander Antonitsch („Horsti war noch k.o. vom Vortag. Trotzdem war es ein geiler Daviscup.“) auf dem Platz. Skoff verstarb 2008 unter tragischen Umständen, der damalige Kapitän Filip Krajcik erlag 2001 einem Krebsleiden.