„Ich freue mich auf draußen“
Bei seiner neuen Verhandlung am Dienstag wurde Josef Fritzl von einer Psychiaterin und von seinen Therapeuten für „absolut nicht mehr handlungsfähig“erklärt
Die Persönlichkeitsstörung meines Klienten dürfte tatsächlich nicht mehr existieren. Womit seine weitere Anhaltung in der Haft unnötig geworden ist.
Astrid Wagner, die Anwältin des Horror-Vaters
Eineinhalb Stunden dauerte am Dienstag in der Justizanstalt KremsStein die Verhandlung, in der über Josef Fritzls etwaige Verlegung vom Maßnahmenin den Normalvollzug diskutiert wurde. Dabei anwesend: ein Drei-RichterSenat; Psychologen, die den Täter in der Haft betreuen; Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner, die ihn im Winter neu begutachtet hat – und natürlich der Horror-Vater selbst, mit seiner Anwältin Astrid Wagner.
„Er ist nicht mehr fähig, anderen Leid anzutun“
Mediziner Wolfgang Denk fehlte – er hatte den 89-Jährigen kürzlich untersucht und war dabei zu dem Schluss gekommen, dass dieser „körperlich topfit“sei. Und dass aufgrund seines guten Gesundheitszustands die Gefahr bestehe, dass er auch in Hinkunft noch Verbrechen mit schweren Folgen begehen könnte.
Heidi Kastner sieht das, wie am Dienstag klar wurde, völlig anders: Sie sprach ausführlich über Fritzls stark fortschreitende Demenzerkrankung, deretwegen er nicht mehr dazu fähig wäre, anderen Leid anzutun beziehungsweise überhaupt irgendwelche bösen Pläne zu entwerfen und diese in der Folge durchzuführen.
Die Entscheidung darüber, wo der Inzest-Täter den Rest seines Lebens verbringen soll, dürfte in den kommenden Tagen fallen.
„Ich gehe davon aus“, so Wagner, „dass er demnächst in den Normalvollzug verlegt wird.“Danach will die Anwältin bei der Justiz „schnellstens“einen Antrag auf seine Freilassung stellen: „Damit er in einem Pflegeheim untergebracht wird.“
Was sagt der Horror-Vater dazu? „Ich freue mich schon auf draußen. Ich werde dann auf einen kleinen Bauernhof ziehen und dort Ziegen züchten . . . “