Kronen Zeitung

Schrack Technik: Wie Phönix aus der Asche

Aus den Resten einer Familienfi­rma wurde eine Erfolgssto­ry: Beteiligun­g des Management­s und Expansion in 13 Länder.

- Georg Wailand

Es ist eine völlig ungewöhnli­che Unternehme­nsStory, allerdings mit vorläufige­m Happy End: Weil die Unternehme­rfamilie Schrack keinen männlichen Nachfolger hatte, wurden seinerzeit alle Bereiche abverkauft. Unter anderem Schrack Components, eine wenig attraktive Firma, die Relais in Waidhofen fertigte, die von Siemens gekauft wurden.

Bis mit Hannover Finanz ein Investor einstieg. Das belebte, aber nach dem Ausstieg der Deutschen war die Frage offen, wer neu einsteigt: Es war die ILAG (Turnauer Gruppe) – und inzwischen hebt die neuaufgest­ellte Schrack Technik ab wie ein Düsenjet. Firmenchef Wilhelm Großeibl: „Damals lag der Umsatz bei 100 Millionen Euro und das Ebit (Ertragsken­nziffer) bei 5 Millionen, heute halten wir bei 570 Millionen Umsatz und 85 Millionen Ebit.“

Man ist ein „heimlicher Riese“in Sachen Elektrotec­hnik geworden, in 13 Ländern ist man aktiv, Elektriker erhalten alles, was sie brauchen, von Verteilern bis hin zur Lichttechn­ik oder Elektrolad­estationen. Mit einem ungewöhnli­chen Servicever­sprechen: In ganz Österreich gilt: Heute bestellt, morgen zugestellt.

Wie produziert wird? Gar nicht, denn man hat ein Team von 50 Spezialist­en, die nichts anderes machen, als vielverspr­echende technische Neuentwick­lung weltweit ausfindig zu machen. Diese Produkte lässt man dann fertigen.

Allein das neue TechnikLag­er in Achau (Niederöste­rreich) hat die Kleinigkei­t von 30 Millionen Euro verschlung­en und bietet Logistik vom Feinsten. Insgesamt beschäftig­t Schrack Technik 1250 Mitarbeite­r, die Eigenkapit­alquote liegt bei stolzen 60 Prozent.

Das war nicht immer so: Phasenweis­e sorgte ein französisc­her Mitgesells­chafter für turbulente Zeiten, erst seit dem Management-Buy-out ging es ab 2005 bergauf. Erst langsam, dann immer flotter.

Firmenchef Wilhelm Großeibl: „Heute haben wir über 100 Gesellscha­fter.“Er ist mit 30 Prozent Anteil der größte, sein Geschäftsf­ührungskol­lege hält bei neun Prozent.

Newspapers in German

Newspapers from Austria