Schrack Technik: Wie Phönix aus der Asche
Aus den Resten einer Familienfirma wurde eine Erfolgsstory: Beteiligung des Managements und Expansion in 13 Länder.
Es ist eine völlig ungewöhnliche UnternehmensStory, allerdings mit vorläufigem Happy End: Weil die Unternehmerfamilie Schrack keinen männlichen Nachfolger hatte, wurden seinerzeit alle Bereiche abverkauft. Unter anderem Schrack Components, eine wenig attraktive Firma, die Relais in Waidhofen fertigte, die von Siemens gekauft wurden.
Bis mit Hannover Finanz ein Investor einstieg. Das belebte, aber nach dem Ausstieg der Deutschen war die Frage offen, wer neu einsteigt: Es war die ILAG (Turnauer Gruppe) – und inzwischen hebt die neuaufgestellte Schrack Technik ab wie ein Düsenjet. Firmenchef Wilhelm Großeibl: „Damals lag der Umsatz bei 100 Millionen Euro und das Ebit (Ertragskennziffer) bei 5 Millionen, heute halten wir bei 570 Millionen Umsatz und 85 Millionen Ebit.“
Man ist ein „heimlicher Riese“in Sachen Elektrotechnik geworden, in 13 Ländern ist man aktiv, Elektriker erhalten alles, was sie brauchen, von Verteilern bis hin zur Lichttechnik oder Elektroladestationen. Mit einem ungewöhnlichen Serviceversprechen: In ganz Österreich gilt: Heute bestellt, morgen zugestellt.
Wie produziert wird? Gar nicht, denn man hat ein Team von 50 Spezialisten, die nichts anderes machen, als vielversprechende technische Neuentwicklung weltweit ausfindig zu machen. Diese Produkte lässt man dann fertigen.
Allein das neue TechnikLager in Achau (Niederösterreich) hat die Kleinigkeit von 30 Millionen Euro verschlungen und bietet Logistik vom Feinsten. Insgesamt beschäftigt Schrack Technik 1250 Mitarbeiter, die Eigenkapitalquote liegt bei stolzen 60 Prozent.
Das war nicht immer so: Phasenweise sorgte ein französischer Mitgesellschafter für turbulente Zeiten, erst seit dem Management-Buy-out ging es ab 2005 bergauf. Erst langsam, dann immer flotter.
Firmenchef Wilhelm Großeibl: „Heute haben wir über 100 Gesellschafter.“Er ist mit 30 Prozent Anteil der größte, sein Geschäftsführungskollege hält bei neun Prozent.