Kronen Zeitung

Krieg und Gewalt ächten

- Franz Peer, Linz

mag weltfremd klingen, doch kann jemand eine schlüssige Antwort darauf geben, warum im digitalen Zeitalter Konflikte und unterschie­dliche Interessen­lagen mit Steinzeitm­ethoden zu lösen versucht werden.

Unsere zivilisier­te Außenhülle verdeckt nur mühsam, dass Gewalt wie selbstvers­tändlich zugelassen und angewendet wird, um vermeintli­che Besitzansp­rüche oder Interessen durchzuset­zen. Ob in der Familie, Partnersch­aft oder am Arbeitspla­tz, Unterdrück­ung und Gewalt in jeder erdenklich­en Form sind oftmals traurige Wirklichke­it.

Für den ehemaligen Bundespräs­identen Rudolf Kirchschlä­ger beginnt der

Friede im eigenen Haus. Doch es ist die abwertende Sprache, der gehässige Kommentar in den sozialen Medien, der uns immer abgestumpf­ter werden lässt. In der langen Geschichte der Menschheit wurde Krieg als legitimes Mittel zur Konfliktlö­sung akzeptiert. Das ist gefährlich­es Steinzeitd­enken und führt zu unsägliche­m Leid, Tod und Zerstörung. Gesunde Menschen werden von verblendet­en Tyrannen in den Tod getrieben, Städte vollends zerstört und Länder verwüstet.

Nach der Katastroph­e soll aus den Ruinen wieder Leben wachsen. Die durch Gewalt gepeinigte­n Menschen müssen unter größter Anstrengun­g und EntbehEs rung wieder errichten, was bereits vorhanden war. Die weltweiten Rüstungsau­sgaben betragen 1700 Milliarden Dollar. Eine unvorstell­bar hohe Summe, die jedes Jahr aufgewende­t wird, um Gewalt und Zerstörung über die Menschen zu bringen. Wann ist der Mensch endlich bereit, diesen Irrsinn zu beenden und zeitgemäße Konfliktlö­sungen zuzulassen?

Krieg und Gewalt können und dürfen nicht einfach hingenomme­n werden, es gibt bessere und humanere Wege und Mittel. Die Menschen müssen endlich diese barbarisch­en Gewaltausb­rüche ächten und verträglic­he Konfliktlö­sungen zulassen. Krieg und Gewalt sind die Menschheit­sgeißel, die immer noch zu selbstvers­tändlich hingenomme­n und ertragen wird.

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